Monumental Men: Keine Krise in der Krise – ein Interview

Hinsichtlich Corona jagt in Deutschland eine Hiobsbotschaft die nächste. Die Infektionszahlen steigen, das soziale Leben ist nahezu auf einem Nullpunkt, Restaurants, Clubs, Event-Locations sind zu. Und werden wohl auch nocht länger geschlossen bleiben. Umso erfreulicher ist es, dass es in dieser tristen Zeit auch mal gute Neuigkeiten zu vermelden gibt. Roman Bühlmann – der Sänger der Schweizer Elektronikband Monumental Men – ist letzte Woche Vater geworden. Wir vom FAZEmag gratulieren herzlich. Welcome on planet Earth, little Child. Und obwohl der frisch gebackene Papa sicherlich alle Hände voll zu tun hat, nahm er sich die Zeit, uns auf virtueller Basis ein paar Fragen zu beantworten. Bevor wir euch diese servieren, gucken wir noch ganz kurz auf die Historie des Trios. Die Klangfarbe ist mal bombastisch, mal mit Fanfaren. Sie hat das Zeug, Hollywoodfilme zu untermalen. Mal kommt sie wuchtig-entschlossen daher, mal zaghaft-zart. Vielleicht trifft es der Begriff ganz gut, der Ende der 1990er Jahre populär war: Technolectropop.

 

Die Welt ist immer noch on hold. Wie geht ihr damit um, dass es im Moment keine Live-Shows gibt?
Es ist eine Schande, zumal wir einige schöne Festivals organisiert hatten. Aber wir haben uns auf so viele Veränderungen in unserem Leben aufgrund der Pandemie eingestellt, dass das nur ein Teil der Erfahrung von 2020 ist.

Wann und wo hattet ihr euren letzten Auftritt?
Wir hatten das Vergnügen, eine nette kleine Corona-Sommershow für die Zuhörer von Radio Couleur 3 in Neuchâtel in der Schweiz zu spielen. Es war eine Location, mitten in einem Schlosspark, als dann plötzlich am Himmel ein Gewitter aufzieht. Wir trafen nette Leute und haben ein paar Bier getrunken. Es waren wertvolle Augenblicke, denn wir wussten alle, dass es noch lange dauern wird, bis wir zu diesem Gefühl zurückkehren werden.

Wie hat sich euer Tagesablauf seit dem Lockdown verändert? Macht ihr vielleicht sogar andere Jobs, um Geld zu verdienen?
Wir alle haben unterschiedliche Verpflichtungen im Leben, von Kindern über Bürojobs bis hin zu gelegentlichen Nebenbeschäftigungen, also kamen wir alle irgendwie damit zurecht. Musiker und Jobs in der Dienstleistungsbranche sind leider ein himmlisches Paar, und da sowohl die Musik als auch die Restaurants aus dem Spiel sind, ist es im Moment härter als sonst.

Glaubt ihr, dass wir künftig anders feiern? Intensiver?
Wir stellen uns eine andere Zukunft vor, sowohl in künstlerischer als auch in geschäftlicher Hinsicht. Aber Feiern ist so menschlich, wie es nur geht, und sobald wir können, werden wir es alle wieder tun.

Arbeitet ihr derzeit an neuem Tonmaterial? EP? Album?
Wir haben ein paar Titel in petto, die wir einfach nicht gerne in diese Leere entlassen wollten. Wir brauchen wirklich eine direkte Interaktion mit unserer Musik. Wir freuen uns also darauf, etwas Licht mit diesen Tracks zu bringen.

Wir wissen nicht, wann wir wieder gemeinsam feiern können, aber irgendwann wird es einen Impfstoff geben und dann: Party on! Plant ihr bereits eine neue Tournee oder wartet ihr ab, wie sich alles entwickelt?
Planung war nie eine unserer Hauptstärken. In dieser Hinsicht sind wir gerne konsequent.

Wer sich jetzt auf den nächsten Live-Gig freut, für den haben wir good News: Monumental Men performen im Rahmen des niederländischen Musikkongresses Eurosonic Noorderslag (ESNS), der vom 13. bis 16. Januar 2021 in virtueller Form über die Bühne gehen wird. Nähere Infos hierzu findet ihr auf der offiziellen Veranstaltungs-Website www.esns.nl. Und dann wollen wir euch natürlich den Artikel nicht vorenthalten, den wir vor fast genau einem Jahr erstellt haben. Ein Interview mit den Schweizern, ebenfalls im Kontext mit dem ESNS. Check here. 

 

Weitere Infos gibt´s auch auf der offiziellen Facebook-Seite der Jungs.