Platten des Monats – Oktober 2023

Das sind sie, unsere Tonträger-Favoriten aus dem Oktober-Heft unterteilt in Alben und Compilations, Singles und EPs sowie die jeweiligen Platten des Monats. Diesmal mit Eddie Fowlkes, unserem Coverstar A*S*Y*S, John Howard, Thomas Schumacher, Niteplan, Héctor Oaks, Fabio Florido und vielen mehr.

Singles & EPs – Platte des Monats

Eddie Fowlkes
Bahama Man EP (Rekids)

Es erfreut festzustellen, dass sich der Stil einiger Produzenten über die Jahre nicht wesentlich verändert hat und sie sich und ihrer Vision treu bleiben. So wie bei den neuesten Exkursionen von US-Größe Eddie Fowlkes, dessen „Bahama Man“ mit seinen Ingredienzien und Effekten stark an Relief-Veröffentlichungen in den 90ern erinnern. Von der Sorte abgefahrener und härterer House, zu dem man energetisch auf der Fläche abgehen kann, entfernt sich „Chi2022“, wenn moody Dubtunes die lockere und spielerische Seite von House offenbaren. Techy und klackernd vermittelt er mit „Cube“ seine künstlerische Ader im Konglomerieren komplexer, unterschiedlicher Zusammenhänge, bis schließlich das pulsierende und zur Peak Time perfekt getimte „Follw Me“ mit ikonischem Chordloop (trägt die Kerri Chandler-Magie in sich) und gigantischem Basslauf den Club aus den Angeln hebt. Ultimative Rekidsscheibe! 10 Cars10.Becker

Singles & EPs – Top Ten

A*S*Y*S
Acid Robot (Fe Chrome)

A*S*Y*S meldet sich mit einer neuen Single zurück. „Acid Robot“ hält das, was es verspricht und klingt wie ein… nun ja… Roboter auf Acid ebenso klingt. In diesem Fall bedeutet das: fette Acid-Lines, eine stampfende Kick, rassige Hi-Hats und verzerrte Rave-Stabs, die zum Ende des Tracks nochmal eine ordentliche Portion Crazyness mitbringen. Das Break hat A*S*Y*S mit ordentlich Tension und futuristischen Female-Vocals versehen. Sehr starkes Ding. 9 Tenorali

Fleur Shore
Whensday (Cuttin` Headz)

Drei slicke, somehow black based Housetracks, faszinieren auf der neuen Cuttin Headz Nr. 46. “Don’t Tell Me What To Do” mischt jazzige Bläser, einen prominent bollernden Bass, HipHop-Vocalhooksnippets – geil bouncender Funk-House-Track! Und auf dem Niveau geht es weiter: “Sumthing” lässt die Percussion mal so richtig rollen; in Kombi mit dem fantastisch groovenden Bass (erinnert an die guten alten Chicago Jackcity 80er Zeiten mit Farley Jackmaster Funks „Love Can‘t Turn Around“) und ein paar Acidlicks ein Megabrüller, der die Crowd aufpeitscht und animiert! Das Titelstück „Whensday“ transportiert viel Energie und liegt mit hooky HipHop Vocals ein Mü hinter den beiden Companions. Wahnsinnsscheibe! 10 Cars10.Becker

John Howard / Jay Tripwire
Split EP (Repeat 019)

Die neue EP auf Repeat beschert uns eine Split Vinyl von John Howard und Jay Tripwire, die jeweils für einen Track verantwortlich zeichnen. Mit gefällt am besten „Boom Boom“ von Jay Tripwire denn hier kommen die Beats wuchtig und stoisch, während daneben eine subtile Bassline für nötigen Drive sorgt und Acidelemente eine wilde Fahrt einläuten die ich so von Jay nicht erwartet habe. Geil. John Howard bringt in seinem Track groovigen House, der sich ein wenig sperrig angeht. Aber Jay Hut ab! 9Rusty

Hier könnt ihr reinhören und die Platte kaufen.

Maceo Plex & AVNU
Clickbait (This Ain´t Hollywood) (Lone Romantic)

Mit seiner neuen Single beschert uns Maceo zusammen mit Avnu einen techhousigen Tune, der sich ganz im Stile von Daft Punk in mein Herz spielt. Die Synthies kommen aus der Richtung Electrotechno, die Beats klingen funky, diese fetzige Trompete zusammen mit den seichten Flächen bringt Drive und in Verbindung mit den Vocals ist der Track eine Garantie für volle Floors. 10Rusty

Nina Kraviz
Taxi Talk Remixes (Rekids)

Fast möchte man meinen, dass sich hier eine “geläuterte” Nina zeigt, die mit smoky Deep House Grooves eine extreme entspannte Gangart an den Tag legt (im Vergleich zu sonst härteren Beatauftritten). Die Aufklärung erweist sich schnell, da es sich beim Original um einen Track aus ihrem Longplaydebut aus 2012 handelt und nun in Form von zusätzlichen Remixes das Nightlife erneut erfährt. Aus den ruhigen Housegrooves incl. spoken Words, wird in der Interpretation des Stuttgarters David Löhlein ein Uptempostück, das allerdings mit seinem wummernden Charakter auch den Charme des Originals leider vermissen lässt. Dann doch lieber der Boogie-infizierte Remix von Sterac, der modernen Electro-Funk vom Feinsten zelebriert – selten ein so fettes Boogiemonster mit Hip swinging Attitude gehört. Top Track! Und deshalb. 9 Cars10.Becker

Niteplan
Guudiiez (Müse)

Wieder eine Knallerscheibe von Niteplan. Dieses Mal rocken sie auf Müse mit „Guudiez“. Flippige Vocals und ein rumpelnder Subbass – mehr bedarf es manchmal gar nicht, um das Haus auf den Kopf zu stellen. Straight in ya face kommt das Teil, trocken und direkter Tech-House für die Peaktime! Top Tune mit infektiösen Groove! Der Titel wechselt, der Groove bleibt: „Tttempo“ arbeitet sich mit versetzten Drums und verfremdeten Vocaleinsprengseln so richtig rein und sorgt für weiter blubbernde und ravende Momente auf der Tanzfläche. Letztendlich verhilft der Titeltrack der Scheibe zur vollen Punktzahl und einen Anwärterplatz zur Platte des Monats. 10 Cars10.Becker

Saraga
Santa Maria EP (Human By Default)

Der Percussion-Aficionado aus Israel eröffnet mit Latinvocals und sanften Gitarrenklängen auf dick rollendem House („Santa Maria“) – klingt organisch und frisch. Da gilt auch für „Madame Paris“, die mit lockerer Flöte und Saxos auf einem groovenden Beat ihre Kreise zieht. Es folgt das begeisternde, perkussive „El Dorado“ – Loops, die nach The Horrorist klingen und Spoken Words kreieren einen Tune, der Riccardo Villalobos Freude bereiten und dem Tänzer den Schweiß aus allen Poren treiben wird – Megatrack und einer der besten Percussion-House-Tracks ever! Zum Schluss geht es in den Jungle, wo die Trommeln nochmals röhren, die Atmo dampft, sehnsuchtsvolle Schreie und romantische Trompetenhooks südländisches Houseflair verbreiten. Ultrastarkes Release! 10 Cars10.Becker

Thomas Schumacher
Come Closer (Electric Ballroom 034)

So fleißig wie in der letzten Zeit war Thomas Schumacher schon lange nicht mehr, oder kommt nur mir das so vor? Dabei bespielt er die gesamte zur Verfügung stehende Techno-Klaviatur – ohne Rücksicht auf Verluste. Der Titeltrack ist ein 140BPM-schneller Acid-Rave-Tune mit Trance-Flächen und einem eingängigen Vocal. Sehr maximal vom Sound her. Auch die Flip „Renegade“ ist Rave pur. Ein sehr schneller Pianolauf trifft auf ein Rap-Vocal und Bonzai-Synthies. Zeitreise in die 1990er, ohne peinlich zu werden. 9 points Raveyard

Unknown Artist
The Edge Of Me (EDGE03)

Schon wieder eine Unknow-Artist-12“, die ich euch nur ans Herz legen kann. Deeper Ibiza-House auf weißem Vinyl. Die B-Seite verströmt für mich Studio-54-Vibes, während die A-Seite eine absolut fantastische House-Version von Massive Attacks „Teardop“ beherbergt. Zu schön, um sie nicht mehrmals nacheinander zu spielen. 10 Points svenman

Unknown
(TELUM010)

Katalognummer Zehn vom geheimnisvollen Vinyl-Only-Label ist mir leider durchgerutscht. Das geht natürlich gar nicht, denn alle Veröffentlichungen gehören zum Besten, was es an deepem House zu kaufen gibt. Natürlich bleibt der Artist auch in diesem Fall wieder ‚unknown‘, aber wir können ausschließen, dass es sich um Robin Schulz handelt. Stattdessen denke ich, dass Rumänien oder Ukraine/Russland die Heimat des Urhebers sein dürfte. Vier Mal gibt es hier federleichten Deep House an der Schwelle zu Minimal mit viel Atmosphäre. 10 points tseb

Alben & Compilations – Platte des Monats

Héctor Oaks
Fuego Universal (KAOS)

Der madrilenische Vinyl-Maestro Héctor Oaks lässt es nicht nur hinter den Decks, sondern auch im Studio krachen und schickt mit „Fuego Universal“ sein zweites Full-Length-Album an den Start, das uns ein temperamentvolles Groove-Feuerwerk aus Techno, Rap und Latin-Funk beschert. Für die LP hat sich der heißblütige Spanier eine Reihe an Vokalisten ins Boot geholt, die den rassigen Techno-Rhythmen des OAKS- und KAOS-Labelheads eine tolle Gesangskomponente verleihen. Auf diese Weise entfacht „Fuego Universal“ ein prickelndes Intermezzo aus hohen BPMs, Rap-, Trap- und Ghetto-Partikeln, die sich in ein Gewand aus schweren Techno-Beats und schimmernden Pop-Melodien schmiegen. Die pulsierende Energie des Wahlberliners entlädt sich auf Stücken wie dem wuchtigen „Loff Is All You Speed“, ein eklektischer Mix aus Synth-Pop, EBM, Elektro und Techno, oder den großartigen Kollabos „U Want Me“ (mit Schacke) und „Give Us The Night“ (mit Patrick Mason). Scoville-Skala: over 9000. 10 Länkford

Alben & Compilations – Top Ten

Animal Collective
Isn’t It Now? (Domino)

Animal Collective sind mit ihrem nunmehr zwölften Album namens „Isn’t It Now?“ zurück, das sich als riesige Spielweise zwischen Experimental, Pop, Psychedelica, Indie, Rock und Electronica entpuppt. Für den Langspieler hat sich das US-Quartett mit dem Grammy-gekrönten Produzenten Russel Elevado zusammengetan und gemeinsam ein fantastisches Endprodukt hervorgebracht, das Verspieltheit und Seriosität leichtfüßig kombiniert, und einen erfrischenden, energiegeladenen Mix aus Pop und elektronischen Beats synthetisiert. Unter den unzähligen musikalischen Formen, Mustern und Klängen, die sich in „Isn’t It Now?“ verstecken, ragt mit „Defeat“ ein Track besonders hervor. Das 22-minütige Epos nimmt fast ein Drittel der Gesamtlaufzeit des Albums ein und entführt auf eine zutiefst melancholische Reise im Zeitlupen-Tempo voller Raffinessen und Nuancen. 9 A. Munir

Automat
Heat (Compost Records)

Die Berliner Band Automat veröffentlicht mit „Heat“ nicht nur ihr fünftes Album, sondern hat damit auch die Besetzung geändert. Gitarrist Jochen Arbeit ist ausgestiegen, Keyboarder Max Loderbauer ist neu dabei ebenso wie Ingo Krauss, Scott Montieth (Deadbeat) und Barbie Williams. Mit neuen Kräften und neuer Energie präsentiert sich der Longplayer homogener und runder als seine Vorgänger, Spielfreude und Virtuosität sind unüberhörbar. Trip-Hop-Beats treffen auf Dub und Balladen, Rap und Reggae kreuzen die Wege, Synthies gleiten neben verschachtelten Delays und satten Bässen und obendrauf krönt die anmutige Stimme von Williams. 9 Pop Guardiola

Captain Mustache
The Super Album (Kompakt Records)

Oh Captain, my Captain, was für ein super Album! Vorweg also das Fazit. Der französische Producer Captain Moustache bringt nach einer EP (2021) und der Vorabsingle „Gimme Ya Mustache“ nun seinen Longplayer „The Super Album“ auf Kompakt Records raus. Hier prallen schmissige Pop-Melodien virtuos auf Beats und Bässe zwischen Disco, House, Electro und Electronica. Schon der Opener „About Love“ mit seinem Landsmann Speakwave marschiert cool mit Robo-Vocals und Disco-Boots in kosmische Wolken. Mit den Chicks On Speed und dem Track „Shifting Basslines“ massiert er ordentlich die Electro-Synapsen und mit der französischen Disco-Queen Amanda Lear präsentiert er mit funkelnden und sphärischen Synthies sowie Glitzer, Glanz und Gloria den Track überirdischen Track „Mustache Of The Universe“. „Pulsions Organiques“ hingegen testet Ambient-artige und psychedelische Electro-Wellen aus. Macht alles sehr viel Spaß, weitere Gäste sind übrigens Arnaud Rebotini, Play Paul und Foremost Poets. 10 Jacques Echan

Fabio Florido
Fabio Florido Remixed (Runa)

Dieses Mal nicht auf Richie Hawtins Plus 8-Label, sondern auf dem eigenen Imprint unterwegs, lässt sich der in Berlin beheimatet Hr. Florido durch acht Kollegen in die Karten schauen. Denn hier finden sich Remixe der Runa Releases aus den letzten zweieinhalb Jahren wieder. So kommt der Exos Remix von „Arcturian“ und auch der Marsch Remix von „The Fifth“ mit einem leicht dubbigen Unterton um die Ecke, obwohl das Teil brachial ausstrahlt. Knüppelhart und durch einen furztrockenen Bass getrieben, ebnet sich Amotik mit seinem Mix von „Doorways“ den Weg auf die Raves dieses Universums. Apropos Rave: Ravig kommt „The Vision“ im Mix vom Insolate Hypnotic und Danny Wabbit durchzieht „Life Goes On“ mit U-Boot Bleep Signalen. Schönes Remixalbum mit polymorphen Technovariablen. 8 Cars10.Becker

Kylie Minogue
Tension (BMG)

Da ist es, das neue Album von Kylie Minogue. Mit Spannung erwartet und mit den hochgelobten Vorabsingles „Padam Padam“ und „Tension“, Titelsong des Albums. Es ist der 16. Longplayer der australischen Pop-Ikone und sie schafft es auch dieses Mal wieder, nicht zu enttäuschen und liefert frische Tracks voller Lebensfreude ab. Dabei wird hier ordentlich das Tanzbein geschwungen, Pop-Melodien zelebriert und hier da auch ein bisschen am 80er-Jahre-Fass genascht. Besondere Highlights sind definitiv der beiden schon erwähnten Vorabsingles, „Just Imagine“ und „Story“. „Tension“ ist definitiv ein Album das großen Spaß macht und ein breites Lächeln aufs Gesicht zaubert. 9 Pop Guardiola

Lewis Fautzi
Manner of Death (fautsection)

Mit „Manner of Death“ veröffentlicht der Portugiese eine Nahtod-Erfahrung in Albumform. Die LP entstand in der Zeit nach einem folgenschweren Unfall des Künstlers, bei dem er sich beide Beine brach. Umso herausfordernder ist es nun für den Hörenden, nachzuvollziehen, was Fautzi für Gefühle auf „Manner of Death“ zum Ausdruck bringen möchte, doch für die Qualität des Albums spielt das keine Rolle. Fautzi entfernt sich zwar von seinen klassischen Techno-Produktionen und widmet sich einer experimentelleren, atmosphärischeren Facette, drückt dem Album aber dennoch seinen einzigartigen Stempel auf, indem er eine düstere, magnetische Sogkraft entwickelt, die ihresgleichen sucht. 8 Tenorali

Marc Romboy, Dimitri Andreas, Marlene Schuen
Metamorfosa (Systematic Recordings)

Nach „Music Made For Aliens“ widmet sich Marc Romboy einem neuen Projekt namens „Metamorfosa“, für das er sich mit seinem langjährigen Kumpanen Dimitri Andreas und der italienischen Sängerin Marlene Schuen zusammengetan hat. Das Resultat dieser Dreierkonstellation ist eine einzigartige Fusion aus technoiden Ambient-Landschaften und den mystischen Gesangskünsten der auf Ladinisch singenden Marlene Schuen, die außerdem zur Violine und Slide-Gitarre greift. Spährische Klaviereinlagen, Field-Recordings, flüsternde Vocals, geisterhafte Synthis und ein fucking Ambient-Jodel-Breakbeat-Track. „Metamorfosa“ ist eine echte Innovation und dürfte nicht nur Fans von ambienten Soundscapes ein wahrhaftiger Genuss in den Ohren sein. 10 HGMeese

Milk & Sugar
House Nation Ibiza 2023 (Milk & Sugar Recordings

Milk & Sugar präsentiert die jährliche Ausgabe seiner „House Nation Ibiza“-Reihe und lädt uns damit ein, nochmal den heißen Sommer auf Ibiza ins Gedächtnis zu rufen und für die kommende Wintersaison zu konservieren. Die Baleareninsel ist nach wie vor der Sommer-Hotspot der elektronischen Musikszene und lockt damit Besucher aus aller Welt an. Wie gewohnt bietet uns M&S zwei Mixe an – „House Nation“ und „Love Nation“ –, die sich durch eine liebevoll zusammengestellte Track-Selektion auszeichnen. Wir treffen hier auf Nick Curlys „4 Love“, auf „Can U Hear Me“ von M&S und Jens Lissat oder auf Klassiker „Rhythm Is A Dancer“ von Snap! und „Kings & Queens“ von Fritz Kalkbrenner. Eine gute und zeitlose Mischung, die uns gut durch die Ibiza-freien Monate führen wird. 9 Pop Guardiola

Roosevelt
Embrace (Counter Records)

Marius Lauber alias Roosevelt ist zurück mit einem neuen Soloalbum namens „Embrace“. Die Platte bietet viel Raum für persönliche Reflexionen des Künstlers, die er zu kontemplativen Lyrics und feinfühligen Instrumentals verarbeitet. Aber auch die kaleidoskopischen Synthesizer-Arrangements, für die Roosevelt fast schon berühmt-berüchtigt ist, finden auf „Embrace“ wieder ihren Platz. Und so reichen sich euphorische Dancefloor-Hymnen und herzergreifende Balladen die Hand, entzücken uns mit einer beeindruckenden Varietät aus Electronica und Gesang, und beweisen eindrucksvoll, dass Roosevelt zu einem der kreativsten Songwriter und Produzenten unserer Zeit gehört. 9 A. Munir

Virta
Horros (Svart)

Atmosphärisch dicht, melancholisch und dennoch von einer schwebenden Leichtigkeit beseelt, performt Virta einmal mehr ambiente Electronica. Nordische Kühle und Eleganz mischt sich mit jazzig-elektroakustischen Explorationen – der Opener „Aelita“ klingt phasenweise wie der großartige Erik Truffaz. Breakende Bewegungen („Tunneli“, Millennium“), entspannte Bläserparts (Sola“) oder kraftvoll-soulige Slo-Mo-Beats („Sininen“) bieten ein hohes energetisches Level in Kombination mit atmosphärisch, chilliger Ausprägung. Erinnert teilweise an Floating Points und sein Album Reflections aus der Mojave Wüste in 2017. Sehr coole und hörenswerte Scheibe, die live ebenfalls super kommen dürfte. 9 Cars10.Becker


Aus dem FAZEmag 140/10.2023