Schweiz: Rückläufiger Alkoholkonsum befördert Clubs in die Krise

Bisher hat die Züricher Clubkultur zwar stets ohne staatliche Unterstützung überlebt, doch die internationale Clubkrise macht auch vor der Bankenstadt nicht Halt. In einem Interview mit der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) hat der Geschäftsführer der Bar und Club Kommission Zürich (BCK) nun seine Bedenken geteilt und fordert finanzielle Unterstützung vom Staat. Gravierend für die Clubszene sei insbesondere der Rückgang des Alkoholkonsums.

Im Gespräch betont Bücheli zwar, dass die Besucherzahlen weitestgehend stabil seien, parallel aber die Einnahmen sinken, während die Kosten immer weiter steigen würden. Ein wesentlicher Grund: der sinkende Alkoholkonsum in allen Altersklassen.

Weil der Verkauf von Alkohol nach wie vor die größte Einnahmequelle sei, junge Menschen aber ihren Feier-Habitus ändern würden und zudem weniger Geld als früher zur Verfügung hätten, seien viele Clubs und Bars laut Bücheli nicht mehr profitabel. „In Städten wie Berlin und London ist das Klubsterben längst im Gang, und bei uns sind die Aussichten ebenfalls düster“, so Bücheli gegenüber der NZZ.

Bestes Beispiel dafür, dass die Clubkrise mittlerweile auch in der Schweiz angekommen ist, ist die Schließung der Zukunft, die nun nach über 20 Jahren ihre Pforten schließt (mehr dazu lest ihr hier).

Um zu verhindern, dass dieses Szenario in Zukunft weitere Züricher und Schweizer Clubs betrifft, fordert Bücheli nun eine staatliche Unterstützung durch Kulturfinanzierung. Ihm sei es dabei wichtig, dass diese nicht nur finanziell stattfindet, sondern auch in Form von Unterstützung bei Sicherheitskonzepten oder durch Förderprogramme junger Künstlerinnen und Künstler.

Quelle: NZZ, Watson

Foto: Michael Kuhn via Flickr

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