Schwere Vorwürfe gegen Hardtechno-Star – Fantasm wehrt sich

Schwere Vorwürfe gegen Hardtechno-Star – Fantasm wehrt sich

Nach drei Jahren bricht er sein Schweigen: Was ist dran an den schweren Vorwürfen, die gegen einen beliebten Hardtechno-DJ in Frankreich erhoben werden? Der in Lyon lebende Musiker, ursprünglich aus Los Angeles, hat ein umfangreiches Statement abgegeben – warum er in Frankreich eine Weile gar nicht mehr spielen wird, psychologische Unterstützung braucht und wie sich Hass im Netz und in den sozialen Medien auf das Künstlerdasein auswirken können.

In einer Zeit, in der sich Gerüchte und Behauptungen über soziale Netzwerke rasend schnell viral verbreiten können, haben viele Personen des öffentlichen Lebens es nicht gerade leicht. Diese Erfahrung musste auch der aus den USA kommende in Frankreich lebende Hardtechno-Superstar Fantasm machen. Neben seiner Popularität in den letzten Jahren erfährt der junge Produzent und DJ im Netz vor allen Dingen auch eines: Hass. Ein großes belgisches Festival hat den Musiker jüngst auf öffentlichen Druck sogar vom Line-up entfernt, dabei ist laut Fantasm selbst nichts dran an den Gerüchten.

Deshalb hat Kenzo Meservey, so der bürgerliche Name von Fantasm, nun ein umfangreiches Statement abgegeben, in dem er über die Folgen von Hass und Hetze im Internet für ihn und sein Umfeld spricht – denn ebenso schwerwiegend wie die Vorwürfe fallen auch die Reaktionen auf und die Auswirkungen für den Hardtechno-DJ aus – als auch Freunde, Familie und sein Musiker-Umfeld.

Doch was ist passiert? Der Rumor um Fantasm spielt sich komplett über soziale Netzwerke ab und beschränkt sich größtenteils auf Frankreich. Fantasm, der ursprünglich aus Los Angeles kommt, lebt seit einiger Zeit im 9. Arrondisement in Lyon. In Frankreich sind die Ausmaße so groß, dass Fantasm sogar für eine Zeit lang alle Gigs cancelt. Anscheinend werden die Vorwürfe gelöscht, Boykott-Aufrufe gegen Fantasm tauchen jedoch trotzdem immer wieder auf. Eine Seite redet etwa von sexuellen Übergriffen, Diebstahl von Samples des Hardtechno-Stars Delete sowie dem Hardstyle-Label Spoontech sowie mangelnden Respekt gegenüber Promotern. Gerade ersteres Thema stellt einen sensiblen Inhalt dar, auf den viele Internet-User entsprechend reagieren. Zusammengefasst hat diese Vorwürfe der französische Hardtechno-Musiker Ørny via TikTok. Auch die französische Medienseite myfestival.fr spricht von Vorwürfen sexueller Übergriffe.

Das beliebte Dour Festival in Belgien hat Fantasm vor kurzem deswegen aus dem Line-up geschmissen – um öffentlichen Reaktionen vorzubeugen. Das Statement vom Dour Festival in einer vergangenen Instagram-Story laut myfestival.fr: „„Wir haben euch gehört und eure Reaktionen wurden ernst genommen. Nachdem wir uns die Zeit genommen haben, zuzuhören und nachzudenken, wurde beschlossen, seinen Auftritt nicht aufrechtzuerhalten“ Da Fantasm laut der Informationsseite rave.insider Teil des neuen Line-ups von unreal ist, einer der zurzeit beliebtesten Hardtechno-Reihen, drohten der Booking-Streit und die Boykott-Aufrufe nun auch auf andere Länder überzuschwappen. Unreal wird von vielen Seiten dazu aufgerufen, Fantasm zu canceln, doch die Reihe reagiert im Gegensatz zum Dour Festival nicht entspricht.

Fantasm reagierte nun mit einem ausführlichen, emotionalen Statement. Er habe jemanden für drei Wochen gedatet, im Jahr 2022. Diese Person habe viel psychologische Hilfe gebraucht. Er habe versucht der Person, aber es sei sinnlos gewesen. Wenige Monate später, als er eine neue Freundin gehabt habe, habe diese Person angefangen Gerüchte gegen ihn zu streuen.

Nun seien die Anfeindungen gegen ihn derart eskaliert, dass er für einige Zeit aufgehört habe, Gigs in Frankreich zu spielen. Aufgrund der Vorwürfe seien Freunde von ihm bei Auftritten attackiert wurden oder auch Musiker, die Kollaborationen mit ihm eingegangen sind oder eingehen wollten. Die Behauptungen seien falsch! Er spricht von Cyberbulling, Verleumdung und Fake-Geschichten, Hass im Netz, der sich über soziale Netzwerke verbreitet und im realen Leben auswirke. Genau jenen Hass sieht er als Problem. Recht und Schuld sollten nicht über soziale Netzwerke und Gerüchte verhandelt werden, sondern über das Rechtssystem. Dieses solle entscheiden, ob die Anschuldigungen wahr sind. Für ihn und sein Umfeld seien sie jedenfalls unerträglich und gingen bereits so weit, dass er sich in therapeutische psychologische Behandlung begeben musste.

Gleichzeitig entfachen die Vorwürfe um Fantasm folglich nicht nur eine Diskussion über Fehlverhalten von Künstlern, was in diesem Fall unbegründet zu sein scheint, sondern auch über Dimensionen von (falschen) Behauptungen und (gefährlichen) Reaktionen darauf im Netz und über Social Media.

Das komplette Statement von Fantasm:

Quellen: TikTok-Account von Ørny, Reddit, Reddit, Instagram-Seite von rave.insider

Das könnte dich auch interessieren:

Weitere Kritik am Stutyard Festival (Unreal) – das sagt ein Besucher

Kritik an Techno-Club: Gotec wehrt sich gegen Vorwürfe

Goa-Act Atacama erhebt schwere Vorwürfe gegen Festival-Veranstalter