Scooter schweigen zu Tour-Auftakt in Moskau – wie lange noch?

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine geht selbstverständlich auch nicht an der Musikszene vorbei. Während Künstler wie GusGus, Franz Ferdinand, Green Day oder Yungblud ihre Shows in Russland bereits abgesagt haben, um sich gegen Krieg zu positionieren, lässt das Statement einer international angesagten Techno-Formation noch auf sich warten: Scooter.

Am 16. April 2022 soll die „God Save The Rave-Tour des deutschen Trios im Adrenaline Stadium in Moskau ihren Auftakt erleben. Bislang wurde der Termin jedenfalls nicht abgesagt. Im Gegenteil. Über die Homepage von Scooter werden sogar noch Tickets zwischen umgerechnet 21 bis 81 Euro angeboten. Die Nähe der Band zu Russland ist nichts Ungewöhnliches. Sowohl in der Ukraine, als auch in Russland genießt H.P Baxxters Truppe seit 20 Jahren ein hohes Ansehen, vergleichbar mit den Scorpions oder Rammstein.

Bereits im August 2017 spielten Scooter beim „ZBFest Rock Festival“ in Balaklava, einem Ort der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim. Ein Video dazu könnt ihr HIER anschauen. Damals sagte H.P. Baxxter der Bild: „Wir fahren nicht auf die Krim, um dort Politik zu machen, sondern weil wir dort unsere Fanbase haben. Der wollen wir etwas bieten.“ Manager Jens Thele ergänzte, man sei sich gar nicht bewusst gewesen, dass sich Scooter dort in einen politischen Konflikt hineinbewegt hätten.

Scooter selbst sähen sich als völlig unpolitisch und würden sich aus politischen Dingen raushalten. Die ukrainischen Behörden nahmen trotzdem Ermittlungen auf und bezeichneten die „illegale Einreise“ auf die Krim als eine gravierende Straftat, die weltweit geahndet würde. Seit diesem Vorfall 2017 treten Scooter in der Ukraine nicht mehr auf.

Und auch jetzt haben sich Baxxter und Co. in den sozialen Medien weder zum Konzert in Moskau, noch generell zum Krieg in der Ukraine geäußert. Auf Nachfrage von Journalisten hieß es, ein aktueller Videodreh auf den kanarischen Insel ließe kaum Zeit, Fragen dazu zu beantworten.

Quelle: Hamburger Abendblatt

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