So sah der erste Techno-Club weltweit aus – rare Aufnahmen

So sah der erste Techno-Club weltweit aus – rare Aufnahmen. Foto-Quelle: Instagram-Account von electronicbeats

Was oder welcher war eigentlich der erste Techno-Club und wie hat dieser ausgesehen? Eine Frage, die viele von euch spannend finden dürfen, in Anbetracht des stetigen Wandels der elektronischen Musik und des Genres Techno über die Jahre. Eher elegant oder eher rau? Willkommen zurück im Detroit der 80er-Jahre …

Dass das Genre Techno mit Detroit Techno in den USA seinen Ursprung fand und dort aus einer subkulturellen Bewegung der Black Community entwachsen ist, dürfte den allermeisten von euch bekannt sein. Dass Techno im Anschluss in Europa, etwa in deutschen Städten wie Berlin und Frankfurt am Main oder auch im Vereinigten Königreich zu einer Massenbewegung geworden ist, wissen auch viele.

Doch wie hat eigentlich der erste Techno-Club überhaupt ausgesehen? Also der erste Club, der sich speziell diesem Genre gewidmet hat? Telekom Electronic Beats, die Marke von Telekom, die sich elektronischer Musik widmet, ist dieser Frage auf den Grund gegangen und veröffentlichte dazu auf Instagram gerade den Ausschnitt einer Dokumentation, die den womöglich ersten Techno-Club mit Aufnahmen und Informationen festhält.

Aber erst mal von vorne …

1984 – Talla 2XLC startet seine Veranstaltungsreihe Technoclub, die gerade 40 Jahre alt geworden ist, in Frankfurt am Main. „Techno“, ein Begriff, den Andreas Tomalla bereits seit 1982 zur Kategorisierung bestimmter elektronischer Musik in einem Plattenladen, in dem er arbeitet, verwendet. Damit zählte er zu den ersten Protagonisten, die den Begriff in Europa verwendeten. Im Technoclub lief jedoch nicht das ebenfalls im Detroit der 80er-Jahren entstandene Genre Detroit Techno, sondern Stile wie Industrial, EBM, Electro Wave, Synth-Pop, Electro-Funk etc. Abgesehen davon, dass der Technoclub kein fester Club, sondern eine Veranstaltungsreihe war, kann diese Institution, die elektronische Musik in Europa verbreitete, also nicht als der erste Techno-Club bezeichnet werden.

Detroit 1985. Protagonisten aus der elektronischen Musikszene und der Black Community aus der US-Stadt greifen bereits vorhandene Stilrichtungen auf und arrangieren diese neu. Das Genre Electro verlor an Popularität, gleichzeitig entstand Chicago House. Juan Atkins greift Funk- und Electro-Elemente auf, orientiert sich am Beat von Chicago House, lässt Gesang und verschnörkelte Elemente jedoch weitgehend weg – eine Verrohung und Verhärtung. Techno ist geboren. Der neue Sound läuft in Underground-Locations der Black Community in Detroit.

1988 öffnet eine feste Location, die sich speziell der neuen Richtung widmet, in Detroit. Die Dokumentation „RICHIE HAWTIN – Pioneers of Electronic Music“, widmet sich dieser. Man fragt sich, ob es sich beim Music Institute um den ersten Techno-Club überhaupt handelt. Der Club werde als solcher gehandelt und sei ein wichtiger Ort für die wachsende Techno-Szene in Detroit gewesen.

Artists wie Jeff Mills und The Belleville Three (Juan Atkins, Kevin Saunderson, Derrick May) experimentierten dort mit der neuen Musikrichtung und performten diese vor Publikum. Auch wenn das Logo wie das einer Universität aussieht, so erinnern die Innenräume doch teilweise an dunkle, rohe Techno-Clubs wie dem späteren Tresor in Berlin.

Der Club habe von innen primitiv ausgesehen, die Intention sei nicht die eines professionellen Business gewesen. Eine raue Einrichtung, selbstgebaute Holzwände und abstrakte Kunst erinnern an dunkle, minimalistische Techno-Clubs, wie wir sie heute kennen – eine Nebelmaschine, Stroboskoplicht, ein DJ-Booth viereinhalb Meter oberhalb des Dancefloors sowie ein einfaches, aber lautes Musiksystem, rundeten den wohl ersten Techno-Club ab.

So sah der erste Techno-Club ever aus:

Die vollständige Doku:

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