Berichten zufolge soll SoundCloud einen großen Schritt weiter sein, was Verträge mit dem Major-Label Universal angeht. Angeblich stehen beide Parteien kurz davor einen Kompromiss zu arrangieren. Das könnte auch an dem Bekunden seitens SoundCloud liegen, sein Bezahlmodell radikal zu ändern. Die Platform selber schweigt unterdessen und löscht lieber Accounts.
Laut Quellen steht SoundCloud kurz davor einen Deal mit Universal Music abzuschließen. Insider berichten gegenüber dem Portal Music Business Worldwide, dass nach monatelangen Verhandlungen beide Parteien womöglich eine gemeinsame Basis für eine Zusammenarbeit gefunden haben.
Universal ist einer der Major-Labels die seit Monaten in Verhandlungen mit SoundCloud stehen. Vorhergegangenen Berichten zufolge will der Medienkonzern eine gewisse Form an Umsatzbeteiligung für jeden lizensierten Song auf SoundCloud. Außerdem soll Universal fest darauf bestanden haben, das die Onlineplatform ein neues Bezahlmodell einführt, um weiteren Umsatz zu generieren. SoundCloud kündigte dieses Modell an, was sehr wahrscheinlich der ausschlaggebender Punkt war, um weitere Verhandlungen mit den bekannten Major-Labels zu führen. Die bekannte Mash-Up- und Remixszene, die vor allem auf SoundCloud eine riesige Community vereint hat, ist den großen Labels schon lange ein riesiger Dorn im Auge, denn die Rechte sind immer noch ungeklärt.
Dabei kann einem diese Argumentation völlig wirr erscheinen angesichts der zahlreichen Talente die die Musikplatform mit ihrer großen kreativen Szene ans Tageslicht gebracht hat. Das wohl bekannteste Beispiel ist hier immer noch Asaf Avidan. Mit seinem Remix von „One Day“ erlangte er einen Welthit. Nach der Entdeckung auf SoundCloud tourte der der bis dato noch völlig unbekannte Berliner DJ Wankelmut fortan rund um den Globus. Universal mag dieses Beispiel reichlich egal sein, da sie nichts damit zu tun hatten. Doch zeigt es, welches Potential SoundCloud besitzt.
Und das scheint nun auch Universal völlig klar zu werden. “Initially, UMG’s demands were completely unacceptable to SoundCloud, but the balance of power – of who needs who to prosper – appears to have shifted since those days,“ zitiert Music Business Worldwide eine ihrer Quellen. Gemeint sind hier wohl auch die bereits Diese berichten außerdem „Universal had a couple of aggressive choices: they could either sue SoundCloud, which wasn’t off the table, or refuse to play ball with them and watch them slide out of existence as money ran low.“ Weiter heißt es: „But Universal knows that a world with a SoundCloud that it can control is better than a world without SoundCloud full stop – especially if that leads to a hundred clones popping up online.“
Zwei Musikmächte prallen aufeinander könnte man behaupten.
SoundCloud schweigt zu diesem Thema.
Wie immer.
SoundCloud schweigt schon seit langer Zeit. Kein Statement, kein Kommentar und der letzte offizielle Blogeintrag stammt noch aus 2014. Währenddessen sperrt die Platform immer wieder Accounts, die anscheinend Copyrightgeschütztes Material veröffentlichen. Radiosender, DJs, sogar DJs die ihre eigenen Tracks veröffentlichen fallen dem automatischen Detektionsmechanismus zum Opfer. Beschwerden einreichen ist eher schwierig.
Wer immer gerade ein Negativbeispiel für seine studentische Presentation in Sachen PR oder Öffentlichkeitsarbeit sucht hat mit diesem Thema wohl ein leichtes Spiel. Allerdings, so lässt es sich vermuten, wird seitens der Labels sicherlich ein unglaublicher Druck ausgeübt um die Schotten dicht zu halten. Anders kann man das wortkarge Verhalten gegenüber der Community nicht erklären – die Platform lebt schließlich gerade von ihrer Community.
In letzter Woche war sogar die Sprache von konkreten Klagen, die ganz sicher vor Thanksgiving eingereicht werden. Das berichtete zumindest der Brancheninsider Digital Music News. Mit bevorstehenden Vertragsabschlüssen zwischen Universal und SoundCloud könnte sich das Blatt aber drehen.
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