Studie: Ein Drittel aller Frauen im Musiksektor waren Opfer sexueller Belästigung

Rund ein Drittel aller beteiligten Frauen der Musikbranche hatten bereits mit sexueller Belästigung zu kämpfen. Das ist das Resultat einer neuen Studie, die von Help Musicians und britischen Musikergewerkschaft veröffentlicht wurde. 51 Prozent der Befragten gaben an, aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert worden zu sein.

Für den fünften Report von „Musicians Census” wurden 2526 Musikerinnen befragt. Die Ergebnisse zeigen mehrere Probleme auf, mit denen Frauen in der Branche eher konfrontiert sind als Männer, darunter geschlechtsspezifische Diskriminierung, sexuelle Belästigung, geschlechtsspezifische Lohnunterschiede und Hindernisse beim beruflichen Aufstieg. Demnach würden Frauen laut des Berichts noch immer durchschnittlich ein Zehntel weniger verdienen als Männer, obwohl sie häufiger eine musikalische Ausbildung absolviert haben. 29 Prozent der Frauen gaben an, dass die Familien- und Kinderbetreuung sie davon abhalten würden, den Fokus auf die Musikkarriere richten zu können. 27 Prozent sagten, sie würden nicht genug verdienen, um sich selbst oder ihre Familie zu ernähren.

Große Unterschiede gebe es laut des Reports auch weiterhin hinsichtlich der Präsenz innerhalb der Rap- und Dance-Musik. „Frauen machen nur 29 Prozent der DJs und 24 Prozent der Produzenten aus, und nur 15 Prozent der Live-Tontechniker und 12 Prozent der Studio-/Mastering-Ingenieure sind Frauen“, heißt es hierzu.

Der „Musicians Census” wurde erstmals 2023 von Help Musicians und der britischen Musikergewerkschaft gemeinsam durchgeführt. 2024 erhielt der Bericht unter anderem Support von Nadia Khan, Gründerin von „Women in CTRL“, einer Organisation, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Musik einsetzt. Sie sagte abschließend: „Die Ergebnisse des jüngsten Zensus-Berichts zeigen, dass noch viel zu tun ist, um sicherzustellen, dass die Arbeit als Musiker für alle gleichberechtigt ist“.

Quelle: mixmag

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