TBT – das war die erste Nature One im Jahr 1995

Zur Nature One muss man wahrscheinlich nicht mehr viel erzählen. Dass die Nature One eines der größten Festivals elektronischer Musik in Europa ist, sollte bekannt sein. Fast jeder Freund elektronischer Musik kennt das Festival im Hunsrück und auch Menschen, die mit der Rave-Kultur nichts am Hut haben, haben den Namen Nature One schon gehört. Auch das Gelände, auf dem das Festivals veranstaltet wird, ist mittlerweile nicht mehr von dem Festival zu trennen: Die Raketenbasis Pydna im Hunsrück. Ursprünglich in den 1930er Jahren als Militärflugplatz errichtet und in den 1960er Jahren zu ihrer jetzigen Form ausgebaut, ist sie allerdings erst seit 1996 der Austragungsort des Festivals. Die erste Nature One fand 1995 allerdings noch auf dem Flughafengelände in Frankfurt-Hahn statt. Damals feierten 13.000 Besucher ausgelassen zu der Musik von Carl Cox, Paul van Dyk, Marusha, Kenny Larkin oder auch Moby. Was heutzutage ein dreitägiges Event ist, war vor 25 Jahren ein eintägiger Open-Air-Rave auf nicht mehr als vier Bühnen. Auch preislich hat sich einiges getan. So kostete die erste Nature One damals 55 DM im Vorverkauf und 65 DM an der Abendkasse. 2021 kostet ein Wochenendticket 89 EUR und ein Tagesticket 69 EUR. Eine Abendkasse gibt es bei dem großen Besucherandrang schon länger nicht mehr, da das Festival regelmäßig ausverkauft ist. Womit wir bei noch einem großen Unterschied wären, der Anzahl an Gästen. Kamen 1995 „nur“ 13.000 Gäste, waren es 1997 schon 20.000. 1999 schon 30.000, bis es sich auf etwa 65.000 Gäste in den letzen Jahren eingependelt hat. Diese feiern mittlerweile auf vier Open-Air-Floors und 19 Club-Floors zu über 350 Live-Acts und DJs. 1995 waren es nur etwa ein Zehntel, nämlich 35.

 

Interessant ist auch, was einige der DJs und Live-Acts der ersten Stunde heute so machen. Das damalige Line-up auf der Nature One 1995 bestand aus Oliver Bondzio, Roland Casper, Carl Cox, Andi Düx, Paul van Dyk, Paul Elstak, Francesco Farfa, Colin Faver, Mate Galić, Hardsequencer, DJ Hooligan, Steve L, Kenny Larkin, Jens Mahlstedt, Mark ’Oh, Marusha, Mixmaster Morris, The Stickmen, Sugar Ray, Eric Rug, Tanith, Tantra, Clark Warner, Xela, Biosphere, Tom Knox vs. Steve Dash, Dream Your Dream, Effacer, Eternal Basement, Ilsa Gold, Charly Lownoise & Mental Theo, Moby, NATURE ONE Hymn, ParaDizer, Raver’s Nature, Scan X, Ultra-Sonic. Von einigen hört man immer noch etwas, andere hingegen sind komplett verschwunden. So zum Beispiel Mate Galic, der heute bei Native Instruments arbeitet. Oder auch The Stickmen, deren letztes Release mittlerweile über zehn Jahre zurückliegt. Andere wiederum touren bis heute durch die großen Clubs der Welt, so zum Beispiel Paul van Dyk, Carl Cox, Kenny Larkin oder Paul Elstak. Einer, Moby, hat in diesem Jahr sogar seine Biographie herausgebracht. Andere weilen tragischerweise nicht einmal mehr unter uns, wie Colin Faver, der Ende 2015 an multiplem Organversagen starb.

 

1995 Kopie
Nature One 1995

So verschieden sich die einstigen Protagonisten doch entwickelt haben, so beständig hat sich die Nature One erwiesen. Es gab zwar hier und da einige Veränderungen, aber im Großen und Ganzen lässt sich von einem gesunden Wachstum sprechen.

 

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