The Reykjavík Grapevine ist das alternative Zentralorgan auf Island in Sachen Kultur, Unterhaltung und Tourismus. Das Magazin wurde 2003 gegründet und erscheint im Winter (Oktober – März) monatlich und im Sommer (April – September) zwei Mal pro Monat. Es liegt kostenlos aus, hat eine gedruckte Auflage von 25.000 Exemplaren und kann zudem als PDF kostenlos von der Homepage heruntergeladen werden. Haukur S Magnússon ist Chefredakteur von The Reykjavík Grapevine und hat uns ein paar Fragen zum Magazin und zur Clubkultur in Island beantwortet.
Wann startete das Magazin und was unterscheidet euch von „normalen“ Zeitschriften?
Hilmar Steinn Grétarsson, Oddur Kjartansson, Valur Gunnarsson, Jón Trausti Sigurðarson und Hörður Kristbjörnsson gründeten 2003 The Reykjavík Grapevine, ich stieß 2006 dazu. Ich glaube wir unterscheiden uns vor allem deswegen, weil wir zur Hölle einfach das machen, was wir wollen. Das funktioniert nicht immer, aber meistens. Die Idee dahinter ist, dass wir eine Dialogplattform für unserer Leserschaft sein wollen sowie eine Quelle für Informationen und Unterhaltung, auch für Touristen und alle anderen, die sich für isländische Kultur und Angelegenheiten interessieren.
Deswegen erscheint das Magazin auch auf Englisch?
In der Tat. Auf Touristen liegt schon unser Schwerpunkt, und dement- sprechend vermarkten wir uns auch. Aber wir versuchen natürlich darüber hinaus zu gehen. Wenn ich eine fremde Stadt besuche, dann möchte ich wissen, was die Einwohner machen, worüber sie sprechen und nicht von irgendwelchen Touristenmagazinen und anderem Scheiß verhätschelt werden. Deshalb schreiben wir eben, was uns interessiert, und ich denke schon, dass das cool ist.
Wie sieht denn das Nightlife in Reykjavík aus, kannst du uns eine kleine Einführung geben?
Das Nightlife von Reykjavík ist wirklich verrückt. Es gibt so viele Bars und Clubs, die hier dicht beieinander liegen, dass es unvermeidlich ist, laufend die Location zu wechseln. Man geht Freitagabend aus und kommt oft sogar erst Sonntagabend nach Hause. Es gibt so viele Menschen, die man trifft und mit denen man redet, so viele Orte, die du abchecken möchtest, so viele DJs und Bands, zu denen du tanzen willst …
Wann wurde die Szene international?
Zweifelsohne war es Björk, die mit ihren Erfolgen Mitte der 90erJahre einen internationalen Vibe in die Stadt brachte.
Was macht den Unterschied zu anderen Ländern?
Ein regelrechtes Besäufnis und ein sehr dicht besiedeltes Zentrum. Es ist in vielerlei Hinsicht eine dionysische Kultur.
www.grapevine.is
Das aktuelle Heft als Download:
www.grapevine.is/Media/PDF/grapevine_14_2013.pdf
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