Theaterstück über polnische Techno-Szene feiert Premiere

Trainspotting, Berlin Calling oder Eden à la Polen: In Deutschlands Nachbarland feiert derzeit das Theaterstück „Techno Rzeczpospolita / Techno Republic“ in Breslau Premiere. Das Stück basiert auf der ersten polnischen Techno-Anthologie und wirkt wie eine Zeitmaschine, die seine Zuschauer*innen zu den Anfängen einer Party führt, die 30 Jahre umspannt, über das Ende des kommunistischen Polens, das Chaos der Transformation bis in die Gegenwart. Das Theater interpretiert die Matrix des kollektiven Gedächtnisses von DJs, Partyveranstalter*innen, Clubbesitzer*innen und Cruiser*innen neu und überlagert sie mit den Erfahrungen der heutigen Zwanzigjährigen.

„Techno Rzeczpospolita / Techno Republic“ basiert auf dem gleichnamigen Buch „30 Jahre polnische Techno-Szene“ von Artur Wojtczak, Radek Tereszczuk und Łukasz Krajewski, ein 856 Seiten starkes Buch über die Geschichte des Clubbing in Polen, das ganz unerwartet eine neue Form angenommen hat. Das 2020 erschiene Werk wurde durch ein Fundraising finanziert, und seit seiner Veröffentlichung feiert es große Erfolge. So empfahl zum Beispiel Dr. Motte, Gründer der Love Parade und Rave The Planet, auf einer Pressekonferenz das polnischen Buch.

Regisseur des Stücks ist Marcin Liber. Liber ist Regisseur, Bühnenbildner und Drehbuchautor und einer der Gründer des unabhängigen Theaters Usta Usta in Poznań. Als Regisseur hat er sich häufig den neuen Medien, audiovisuellen Techniken sowie Elementen des Tanztheaters zugewandt, die in die Aufführungen eingewoben und zu deren integralen Bestandteilen werden. Liber griff auch auf die Ästhetik von Musikvideos zurück, die von schnell geschnittenen, sich rasch verändernden Bildern und Frames dominiert werden.

Magda Koryntczyk, die das Buch für die Bühne adaptiert hat, sagt: „Die Arbeit eines DJs und eines Dramatikers ist im Wesentlichen ähnlich“.

„Ein gutes Set hat ein gutes Drama, genau wie eine Theateraufführung. Ich wusste nicht, dass die Abschlussvorstellung ‚Techno Republic‘ so viel mehr ist als ein Diplom für Studierende, dass die Leute darauf tanzen, weinen und danach auftauchen und sagen: ‚Das ist mein Leben, danke.'“

Hier kannst du dir Tickets für das Theaterstück kaufen, bis November finden noch Vorstellungen statt.

Hör dir hier die Projekte des Fundraisings an:

 

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