
Während Trance auch beim jüngeren Kaliber wieder voll im Trend ist, scheint es so, als sprängen gleichzeitig immer mehr langjährige Trance-Produzenten auf den Afro-House-Hype auf. Nach Armin Van Buuren und Nalin & Kane folgt nun auch der niederländische Star-DJ und Produzent Tiësto.
OK, zugegeben, die beiden niederländischen Trance-Ikonen Tiësto und Armin Van Buuren sind schon länger dafür bekommt, mit verschiedenen Genres der elektronischen Musik zu experimentieren. Sind beide als Trance-Only-Produzenten in den 90er- und 2000er-Jahren groß geworden, erweiterten die wohl erfolgreichsten Artists des Genres beide in den 2010er-Jahren, als Trance an Popularität verlor, ihr Spektrum. Obwohl Trance in letzter Zeit wieder einen bedeutenden Aufschwung erfahren hat, forcieren sich die Altherren der melodisch-klangflächigen Spielart schon lange nicht mehr nur auf ihre ursprünglichen Sounds.
Dazu muss man wohl auch sagen, dass beide es sich erlauben können. Tiësto ist seit Jahren erfolgreich im Geschäft, hat Grammy-Nominierungen, globale Touren, große Solo-Shows, Olympia-Auftritte und Kollabos mit Weltstars hinter sich. Und während Techno-Artists wie Amelie Lens, Reinier Zonneveld, Hi-Lo oder auch Charlotte de Witte immer mehr in Richtung Trance gehen, sich gleichzeitig Trance-Artists wie Paul van Dyk, Kai Tracid und Cosmic Gate sich technoider orientieren, nimmt Tiësto anscheinend alles mit. Oder anders gesagt: lebt seine künstlerische Freiheit aus.
In letzter Zeit produzierte Tijs Verwest, so Tiësto bürgerlich, etwa kommerzielle Dance-Nummern wie das überdurchschnittlich erfolgreiche Dido-Remake „Thank You (Not So Bad)“ mit W&W und Dimitri Vegas & Like Mike oder das Eminem-Cover „Mockingbird“ mit Gabry Ponte, Drum ˈnˈ Bass mit Basslayerz und Hedex , einen Remix für die Synthie-Pop-Band Tears For Fears, ein Cover der EM-Torhymne „Major Tom“ oder auch eine Neuauflage des Loveparade-Klassikers „Meet Her At The Love Parade“ mit Da Hool.
Seine letzten Releases „VHS Rave“ und „Dudada“ tauchten schon leicht in die Sphärik der Afro-House-Welt, beinhalteten aber noch nicht die typisch tribale Rhythmik, die das Genre ausmacht. Anders beim jetzigen Release „Tantalizing“, das zusammen mit Soaky Siren, einer Singer-Songwriterin von den Bahamas, die bereits mit Platin ausgezeichnet wurde, entstanden ist. Jetzt surft Tiësto mit auf der Afro-House-Welle und bringt dort seinen eigenen Stil mit ein, die derzeit durch Künstler wie Keinemusik zum regelrechten Hype avanciert ist und vereint damit afrikanische und europäische Musik. In Zeiten der zunehmenden Globalisierung, ein starkes Zeichen, das zukunftsweisend sein könnte.
Hier könnt ihr in „Tantalizing“ von Tiësto & Soaky Siren reinhören und die Single vorbestellen:
Die Single „Tantalizing“ von Tiësto & Soaky Siren erscheint am 8. November 2024 via Musical Freedom
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