Tochter bei Rave ermordet: Vater kehrt Szene den Rücken

 

Der tragische Tod der 21-jährigen Emma bei einer illegalen Techno-Party in der Laußnitzer Heide bei Dresden hat weitreichende Folgen.

Der Vater der Verstorbenen, als Patrick Dre bekannt und langjähriger Teil des Nachtlebens, zieht sich vollständig aus der Szene zurück. Für ihn sei nach dem Mord an seiner Tochter nichts mehr wie zuvor.

Emma wurde in Magdeburg geboren und lebte seit etwa zehn Jahren in Dresden. Nach der Trennung der Eltern zog sie mit ihrer Mutter dorthin, behielt jedoch ein enges Verhältnis zum Vater.

„Ich hatte ein enges Verhältnis zu ihr“, so ihr Vater. Er habe von Emmas Begeisterung für Raves gewusst, kannte sogar ihren neuen Freund – den 16-jährigen Jugendlichen, der nun als mutmaßlicher Täter gilt.

Emma wurde nur wenige Meter vom Geschehen entfernt erstochen, während rund 200 Menschen tanzten. Die Polizei entdeckte die Leiche, als sie die nicht genehmigte Veranstaltung wegen Anwohnerbeschwerden auflösen wollte (FAZEMag berichtete).

Der mutmaßliche Täter wurde nahe des Tatorts festgenommen. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Die Tat reißt tiefe Wunden in die Familie.

Emmas Vater schreibt: „Ich kann nicht atmen. Ich bin leer.“ Die Einzelheiten der grausamen Tat seien ihm nicht einmal mitgeteilt worden. Bereits vor Emmas Tod hatte die Familie mehrere Schicksalsschläge erlitten:

Der Bruder des Vaters starb 2022 an einem Aneurysma, im Dezember 2023 verlor die Familie die Mutter an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Im Oktober 2024 nahm sich der Onkel das Leben. Trotz seiner Erschütterung sammelt der Vater nun Spenden für Emmas Beisetzung im Familiengrab in Magdeburg – einem Wunsch, den die junge Frau selbst geäußert hatte.

Über 30.000 Euro kamen bereits zusammen. Auf der Spendenplattform Gofundme beschreibt er Emma als „lebensfrohen, herzlichen Mensch, der das Leben liebte und voller Hoffnung in die Zukunft blickte“.

In einem emotionalen Statement bedankt sich der Vater für die Unterstützung: „Es tut gut zu wissen, dass wir nicht allein sind – dass ihr bei uns seid.“ Doch er appelliert auch eindringlich an mögliche Zeugen der Tatnacht:

„Wenn ihr etwas wisst – meldet euch bitte bei der Polizei. Ihr müsst keine Angst haben. Es geht einzig und allein darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen.“ Der Schmerz um seine Tochter hat für ihn nicht nur persönliche Konsequenzen.

Er plane, gemeinsam mit Emmas Freunden eine Taskforce beziehungsweise Stiftung ins Leben zu rufen, die sich für mehr Awareness und Sicherheit auf Free Raves einsetzt. „Wir arbeiten gerade an einem Konzept – und halten euch hier auf dem Laufenden. Jeder Cent fließt in Prävention & Aufklärung“, verspricht er.

Trotz seines Engagements ist der Entschluss, sich aus der Szene zurückzuziehen, endgültig: „Der grausame Verlust meiner geliebten Tochter hat mein Leben tief erschüttert. Nichts ist mehr, wie es war.“

Er wolle sich künftig nur noch im Hintergrund um den MAW Club kümmern, mit dem er zuvor eng verbunden war. „An den Nächten, die wir gemeinsam gefeiert haben, werde ich nicht mehr aktiv teilnehmen.“

Abschließend richtet er Worte des Dankes an die Szene, der er nun den Rücken kehrt: „Ich danke euch von Herzen für all die unvergesslichen Jahre, für die Liebe, den Support, das Tanzen, das gemeinsame Träumen.“

Es ist ein stiller, aber tiefer Abschied – geprägt von Schmerz, aber auch dem Willen, dass Emmas Tod nicht sinnlos gewesen sein soll. Wir wünschen Emmas Familie viel Kraft und möchten an dieser Stelle noch einmal unser tiefstes Mitleid zum Ausdruck bringen.

Wer weiterhin spenden möchte, kann dies HIER tun.

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