Todesursache von polnischem DJ-Superstar – Diskussionen um psychische Gesundheit in der Branche

Todesursache von polnischen DJ-Superstar – Diskussionen um psychische Gesundheit in der Branche. Foto-Quelle: Facebook

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Vor wenigen Tagen erreichte uns die Nachricht vom plötzlichen Tod der polnischen DJ-Größe Hazel, der die dortige elektronische Musikszene entscheidend mitprägte. Der gerade einmal 44 Jahre alte Michał Orzechowski wurde tot in einem Auto in der Nähe der Stadt Skępe aufgefunden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte, dass Suizid die plausibelste Todesursache sei. Derweil löst der Tod des Künstlers in Polen auch Diskussionen rund um psychische Gesundheit im Musikbusiness aus.

Der Tod von DJ Hazel, bekannt etwa für seine nationalironische Hymne „I Love Poland“, als Gründer des Sunrise Festivals oder auch für seine seine außergewöhnlichen Mixing-Skills, in denen er verschiedene elektronische Genres miteinander vermischte, löste in der polnischen Szene große Betroffenheit unter Künstlern und in der Musikwelt aus.

Am 7. Mai wurde der Star-DJ leblos in einem Auto gefunden. Polizei, Staatsanwaltschaft und ein Arzt waren schnell vor Ort. Am 8. Mai beginnen die Ermittlungen der Todesursache des Musikers.

Das Ableben des DJs rief viele Fragen hervor, auch in deutschen Medien. Ein Fremdeinwirken schien zunächst nicht augenscheinlich. Das bestätigte auch die Autopsie der Leiche. Weitere toxikologische Untersuchungen sollten feststellen, ob der Verstorbene unter Einfluss von Medikamenten oder Drogen gestanden hat. Auch das scheint sich nicht bestätigt zu haben.

Stattdessen wurde ein Verfahren wegen der möglichen Beihilfe oder Anstiftung zum Suizid eingeleitet. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, Arkadiusz Arkuszewksi, bestätigte gegenüber dem Radiosender RMF24, dass es sich um Suizid gehandelt habe. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Die Staatsanwaltschaft über X am 9. Mai: „Am 8. Mai leitete die Bezirksstaatsanwaltschaft Lipno ein Ermittlungsverfahren im Fall der Verleitung eines 44-jährigen Mannes (…) aus der Gemeinde Skępe durch Überredung oder Beihilfe zum Suizid ein , d. h. zu einer Tat nach Artikel 151 des Strafgesetzbuches. Nach der Entdeckung der Leiche des Mannes wurde unter anderem der Tatort untersucht und Zeugen befragt. (…) Im Interesse der Ermittlungen und der Art des Falles werden zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen bereitgestellt“. (aus dem Polnischen übersetzt)

DJ Hazel war im Besitz einer Waffenerlaubnis, die Staatsanwaltschaft bestätigte jedoch nicht, dass dieser Fakt im Zusammenhang mit dem Tod des Künstlers steht. Im Herbst 2024 verstarb zudem die Mutter des Künstlers, was dieser in den sozialen Medien teilte. Für ihn sei das eine „persönliche Tragödie“ (aus dem Polnischen übersetzt) gewesen. Ein Schicksalsschlag, von dem sich Hazel nicht erholt hat?

Morgen, am 15. Mai findet die Beerdigung des beliebten Künstlers statt. Die Sängerin Magdalena Narożna übermittelte dazu eine Bitte der Familie des Künstlers: Sie wünsche weder Beileid noch Blumen zur Beerdigung. Stattdessen baten die Angehörigen um eine Spende an die Stiftung Twarze z depresją, online oder vor Ort auf der Beerdigung.

Bei der Stiftung handelt es sich um eine Organisation, die aktiv rund um Depressionen berät und Erkrankten hilft.

Unterdessen löst der Fall rund um DJ Hazels Tod gerade eine neue Diskussion rund um psychische Gesundheit und Diskussionen in der Musikbranche aus – ein Thema, das viel zu oft in den Hintergrund gerät.

DJ Hazel war seit 1998 fest in der polnischen Szene und darüber hinaus als DJ und Musiker verankert.

Quellen: RMF24 vom 12. Mai 2025, CGM, TVP Bydgoszcz, RMF24 vom 9. Mai 2025

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