Traumhafte Parallelwelt in den Bergen – das war das Meadows In The Mountains Festival 2022

„Sunrise Meadows In The Mountains Festival 2018“ – Als ich vor wenigen Monaten einen Presstrip zum Meadows In The Mountains Festival in den bulgarischen Rhodopen angeboten bekam, war dies der Name jenes Youtube-Videos, das ich mir als erstes anschaute, um Impressionen vom besagten Event zu gewinnen. Nach nur wenigen Sekunden sagte ich damals zu mir: „Alles klar, das Festival wird der Hammer.“ Und so sollte es auch gewesen sein…

Je nach Verkehrslage liegen etwa 4-5 Stunden Autofahrt zwischen der bulgarischen Hauptstadtmetropole Sofia und dem verzaubernden Dorf Polkovnik Serafimovo, dem Austragungsort des Festivals. Nachdem wir also die sich schier unendlich schlängelnden Gebirgsstraßen überwunden hatten, kamen wir im Herzen des Dorfs an. Rund 100 Menschen wohnen hier, Hotels und Supermärkte sucht man vergeblich, will man aber auch gar nicht vorfinden, würden sie diese einzigartige Idylle doch schlichtweg stören. Selbstredend haben sich die Verantwortlichen aber dennoch etwas überlegt, um Künstlern und Pressemenschen ein Dach über dem Kopf zu gewähren: In Abstimmungen mit den Einheimischen werden die Häuser des Dorfes als Unterkunft bereitgestellt. Und das Ganze ist nicht nur organisatorisch hervorragend umgesetzt, sondern auch eine einzigartige Erfahrung. Wer Glück hat, wird von einer bulgarischen Familie beherbergt und sogar bewirtet – eine herzerwärmende Gastfreundschaft, in dessen Genuss wir leider nicht gekommen sind, da in unserem Haus alle Räumlichkeiten von Künstlern und Journalisten belegt waren. Wir konnten es verkraften.

Haus Nr. 63 – unsere Unterkunft

In der Dorfmitte, etwa zehn Fußminuten von unserem Haus entfernt und dort, wo die Gäste in der Regel per Bus oder Auto ankommen, hatte sich das Meadows-In-The-Mountains-Team eine Art Info-Zentrale eingerichtet, von wo aus das gesamte Geschehen gemanaged wurde. Zusätzlich gab es einige Essens- und Getränkestände sowie einen kleinen von Einheimischen geführten Kiosk, wo man Zahnpasta, Duschgel, Getränke, Zigaretten, Snacks und ähnliches für faire Preise erwerben konnte. Die Fürsorge und das Organisationsgeschick der Verantwortlichen muss an dieser Stelle nochmals in den höchsten Tönen gelobt werden. Bei Fragen wurde einem umgehend geholfen und auch der Transfer vom Dorf zum Festivalgelände, das weiter oben in den Bergen liegt, war perfekt durchgetaktet. Double Thumbs up.

So viel zum Drumherum… Nachdem wir den Festivalberg erklommen hatten (die tägliche sportliche Aktivität war somit auch erledigt), wurden wir Augenzeugen einer der schönsten Locations (und das ist in keinster Weise übertrieben), die wir jemals zu Gesicht bekamen. Liebevoll gestaltete und dekorierte Bühnen treffen hier auf Kunst-, Holz- und Lichtinstallationen sowie Workshops, Flohmärkte und natürlich zahlreiche kulinarische Optionen. Und das alles umgeben von einem atemberaubenden Bergpanorama. Unsere Kinnläden befanden sich wortwörtlich im freien Fall. Wer dem Alltag weitmöglichst entfliehen möchte, der ist hier wohl am perfekten Ort dafür. Die Ablehnung gegenüber der Mainstream-Kultur merkt man an jeder Ecke des Festivals, selbstredend auch anhand der Musik. Das Line-up pfeift auf bekannte Namen und setzt stattdessen volle Breitseite auf Undergroundacts und aufstrebende Künstler, die uns mit einem wirklich diversen Klangkostüm imponieren konnten. Auf den vier Floors gab es die verschiedensten Richtungen zu hören: House, Disco, Breakbeat, Electro Funk, Techno, Drum & Bass, Indie, nur um mal ein paar zu nennen. Besonders gefallen hat uns die Woods Stage, die, wie der Name bereits preisgibt, in einem kleinen Waldstück platziert war und im Zusammenspiel mit der nächtlichen Laser- und Lichtshow einen echten Augenschmaus abgab.

Das Highlight numero uno dieses familiären und höchstintimen Events, bei dem man immer wieder tolle Kontakte knüpfen konnte, war allerdings der Sonnenaufgang auf der Sunrise Stage, der auch im anfangs erwähnten Youtube-Video zu sehen ist. Wow, einfach nur wow. So einen Anblick habe ich persönlich noch nicht erlebt und ich hoffe wirklich, dass durch die Fotos/Videos ein halbwegs authentisches bzw. originalgetreues Feeling auf eure Bildschirme transportiert wird. Schaut es auch an, das Bergpanorama und der mystische Nebel, der das Tal umgibt. Dazu eklektische Beats und hunderte Menschen – tanzend, freigedreht und in purer Ekstase.

Das war das Meadows In The Mountains Festival 2022, zumindest die Kurzfassung davon. Ich bin mir sicher, es wird nicht mein letztes Mal gewesen sein.


Infos und Tickets erhaltet ihr auf der offiziellen Homepage des Festivals.

www.meadowsinthemountains.com

P.S.: Vielen Dank und liebste Grüße gehen raus an alle Verantwortlichen des Festivalteams sowie an Chris, Belfast Dave, Georgi, Dominik, Johannes, Paul, Moritz, Richard, Lida, Theodora und natürlich Johnny Sins.