Das queere Berliner Wohnprojekt „Tuntenhaus“, Teil des ehemals besetzten Hauses Kastanienallee 86, steht vor dem Aus. Im Februar wurde bekannt, dass das Haus an bis dato unbekannte Personen verkauft wurde. Schnell konnte jedoch eine große Öffentlichkeit und Unterstützung für den Erhalt des Projekts gewonnen werden, sodass ein Verkauf noch abgewendet werden könnte. Support erhält das „Tuntenhaus“ auch von Berghain-Resident Boris, der am vergangenen Sonntag bei einem Benefiz-Rave auflegte.
Das „Tuntenhaus“ befindet sich im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg und existiert bereits seit 1990. 45 Bewohner verzeichnet das queere Wohnprojekt, das in einem Milieuschutzgebiet liegt. Der Bezirk Pankow prüft deshalb automatisch ein sozial verträgliches Vorkaufsrecht zugunsten Dritter (Genossenschaften, Wohnungsbaugesellschaften oder Stiftungen). Bis Mitte Mai muss eine Entscheidung fallen.
Historisch betrachtet haben Rettungsversuche durch Vorkaufsrechte allerdings nur selten zum Erfolg geführt. Eine Bilanz, die der B.Z. Berlin vorliegt, zeigt: 2023 konnte nur ein einziges Mietshaus mit Vorverkaufsrecht gerettet werden. Und das auch nur, weil das Haus erhebliche Mängel aufwies.
Zur Erhaltung bleiben folglich nur noch unkonventionelle Methoden. Unter dem Namen „Tuntenhaus bleibt” wurde eine Petition gestartet, die ihr hier inklusive Spendenmöglichkeit unterschreiben könnt. Am vergangenen Sonntag ( 14. April) fand zudem der eingangs erwähnte Benefiz-Rave statt, bei dem unter anderem Berghain-Resident Boris auflegte.
Hier könnt ihr das Tuntenhaus unterstützen.
Foto: Julia Tulke via Flickr
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