Twitch: GEMA-Grauzone dehnt Urheberrecht und lähmt DJs

Musik streamen auf Twitch wird bereits seit Jahren kontrovers diskutiert. Urheberrechtsgeschützte Musik wird noch immer häufig für Livestreams verwendet, eine Einigung zwischen GEMA und der Social-Plattform existiert nicht.

Auf eine Anfrage von esports.com hieß es von GEMA-Seite aus, die Nutzung von Musik müssen grundsätzlich auf entsprechenden Online-Plattformen lizenziert werden. „Die GEMA ist im Sinne der User der Plattformen bestrebt, Lizenzverträge direkt mit den DSP/Musikplattformen abzuschließen, über die die Musiknutzung der einzelnen User auf den Plattformen abgedeckt ist. Solch ein Vertrag besteht beispielsweise seit einigen Jahren mit YouTube.”

Direkt auf die Frage eingegangen wurde dabei nicht. Ein Vertrag zwischen Twitch und GEMA scheint es nicht zu geben. Streamerin Ohhclaire spricht es aus: „Wir haben Anfangs mit der GEMA Kontakt gehabt und uns wurde bestätigt, dass die GEMA nicht mit Twitch zusammenarbeitet“

Demnach seien keine Lizenzen erforderlich. „Musik ist weiterhin eine Grauzone und Twitch kümmert sich weiterhin nicht darum, uns damit zu helfen“, so die Streamerin. „Seit Jahren wird gefordert, endlich notwendige Lizenzen zu besorgen oder Musikrechte, aber es passiert seitens Twitch nichts. Stattdessen lassen sie uns ins offene Messer laufen“.

Eine Grauzone, die auch für die DJs gefährlich werden kann. So gibt Ohhclaire an, sie könne jederzeit Live „gestriked“ werden, was bei drei Strikes eine Sperre des Accounts bedeuten würde. Es gibt also keine explizite Lizenz für Livestreams, bzw. nur für Hintergrundmusik oder On Demand-Inhalte, auf Letztere verzichten deshalb viele Creator.

Quelle: esports.com

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