Wie die Grenzen zwischen Film-, Game- und Musikindustrie verschwinden

Wie die Grenzen zwischen Film-, Game- und Musikindustrie verschwinden Quelle: PxHere

Die drei Hauptstränge der Entertainmentwelt, Musik, Film und Videospiele, verschmelzen heutzutage immer mehr zu einem einzigen vernetzten großen Ganzen. Quasi keine der drei Branchen kann heute noch als alleinstehend dargestellt werden, denn sie alle fließen immer mehr ineinander. Auf die massive Bedeutung von Filmmusik braucht an dieser Stelle wohl nicht eingegangen zu werden. Auch Videospielmusik ist inzwischen ein riesiger Bereich und eine ganz eigene Kunst. Konzerte wie Final Symphony und Video Games Live oder sogar Musikalben von Künstlern wie Remute, die sich gänzlich der Videospielmusik widmen, zeigen die Wichtigkeit dieses Musikbereichs. Doch als wäre das nicht genug, die Verschmelzung der drei Entertainmentstränge geht noch viel weiter.

Musik-Acts in Games

Gamer lieben ihre Videospiele. Sie lieben die Welten, in denen ihre Spielfiguren leben. Beim Spielen versinken sie selbst in der Welt des Games. Und was die Gamer in ihrer Freizeit in der Realität gerne machen, möchten sie auch in der Videospielsphäre tun können. Nicht umsonst kann man in World of Warcraft Liebeleien anfangen. Inzwischen kann man auch seine Liebe zur Musik im Game ausleben, und mit seiner Spielfigur Shows besuchen und zu echten DJs raven. Man kann auch WoW-Gold kaufen! Im Battle-Royale-Game Fortnite können Spieler an Live-Konzerten teilnehmen. Anfang 2019 legte DJ Marshmello im Game live auf, wo über 11 Millionen Gamer mit ihrer Spielfigur pünktlich anwesend waren. Ende April 2020 trat Rapper Travis Scott im Spiel auf die Bühne und lockte, wie Giga berichtete, über 12,3 Millionen Spieler live im Game zum Konzert. Mithilfe von Motion Capturing kann man den Star nicht nur hören, sondern sogar sehen. Auch im Game Grand Theft Auto V konnte man schon Musikstars der Elektronikszene begegnen: Solomun, Tale Of Us, Dixon und The Black Madonna wurden in GTA V mit Musikdirektor Ivan Pavlovic zur Spielfigur. Im Underground-Tanzclub des Games stellten ihre Mixe und Performances Spiegelbilder ihrer echten Live-Shows dar. Die Verschmelzung von Musik und Games erreicht damit brandneue Höhen.

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Schauspieler schließen sich den Games an

Eine ähnliche Verschmelzung lässt sich aktuell von Games und Filmen erkennen. Hollywood ist am laufenden Band Vorbild für Videospiele und umgekehrt, das ist nichts Neues. Doch während Videospieladaptionen im Kino bisher nur mit wenig Überzeugungskraft umgesetzt wurden, scheint es hier bergauf zu gehen, denn Netflix hat ein Wörtchen mitzureden: Netflix setzte beispielsweise das Videospiel The Witcher, das ursprünglich auf einer Buchserie basiert, um. Die Serie wird auf Netflix gerne angesehen, und auf PC und Konsole gespielt. Mit Release der Serie auf Netflix im Dezember 2019 stieg die Anzahl der Spieler im Vergleich zum Vorjahr um ganze 554 Prozent, sodass Hollywood und das Videospiel hier in direkter Wechselwirkung zueinanderstehen. Wie schon aus der Musikszene sind inzwischen auch Hollywoods Sternchen in die Gamingwelt übergetreten, wie eine Analyse von Betway in einer Infografik aufzeigt. Die Stimmen von Schauspielern wie Samuel L. Jackson, Liam Neeson und Mark Hamill wurden in Spielen bereits eingesetzt, und wie auch Solomun und Travis Scott bereits ihre Auftritte in Games hatten, gab es auch Schauspieler mit Motion Capturing zu sehen. Keanu Reeves wird z. B. im kommenden Game Cyberpunk 2077 zum Protagonisten, Kit Harington übernimmt in Call of Duty eine Rolle und Willem Dafoe spielt an der Seite von Ellen Page in Beyond – Two Souls mit. Gaming gewinnt an Bedeutung und übernimmt langsam sogar Hollywood.

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Videospiele, Filme und Musik lassen sich heute kaum noch als einzelne Branchen betrachten, denn die Grenzen werden langsam aber sicher immer verschwommener und unklarer. Live-Acts und echte Schauspieler in Games sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Was kommt wohl als Nächstes?