Seeking Alpha kennt man wahrscheinlich nur, wenn man sich eingehender mit Aktienkursen und den Öffnungszeiten der internationalen Börsen beschäftigt. Robert Sillerman, der CEO von SFX Entertainment, kennt Seeking Alpha, und er wird nicht gut finden, was die US-Amerikaner vor drei Tagen veröffentlicht haben.
Die US-Finanzexperten von Seeking Alpha sagen voraus, dass SFX Entertainment kurz vor der Pleite stünde. Gründe hierfür seien hohe laufende Ausgaben und eine drückende Schuldenlast. Einer größeren Anzahl von EDM-Festivals stünden sinkende Ticketverkäufe entgegen. Ein überraschender Deal mit Spotify spülte zwar kurzfristig Geld in die leeren Kassen, aber die Zusammenarbeit mit Spotify torpedierte die Beatport Streaming-Bemühungen. Nun spekulieren die Analysten, dass Beatport verkauft wird — vielleicht sogar an Spotify.
Das würde zu den Meldungen der vergangenen Wochen passen, denn Anfang August verkündete beatport, dass es Label und Künstler nicht pünktlich bezahlen könne. Der Grund dafür: SFX Entertainment-Eigentümer Robert Sillerman benötigte das Geld, um alle SFX–Aktien aufzukaufen, was aber nicht gelang, obwohl sich die SFX-Aktie im Sinkflug befindet. Zum Vergleich: Im Oktober vergangenen Jahres kostete eine SFX-Aktie noch knapp 12 US-Dollar, aktuell ist sie weniger als einen US-Dollar wert. Auch negative Prognosen von Analysten ließen sie so extrem abstürzen.
SFX, die in den vergangenen Jahren viele Techno-Festivals wie alle I-Motion-Events (Nature One, Mayday, Ruhr-in-Love) und ID&T-Events auffkauften, scheinen sich jetzt konsolidieren zu müssen, damit die Lichter nicht komplett ausgehen. Beatport wäre dabei nur ein Kollateralschaden.
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