30 Jahre Warehouse Köln – ein Interview-Auszug

30 Jahre Warehouse Köln – ein Interview-Auszug

Wilhelm-Mauser-Straße Köln. Nicht wenige behaupten, dass hier der Grundstein für Techno in Deutschland gelegt wurde. Und das vor 30 Jahren. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums haben wir in der Oktober-Ausgabe des FAZEmag ein sehr umfangreiches Interview mit Warehouse-Gründer Yena Kisla geführt. Vom Warehouse zum Bootshaus und zurück und mit vielen Anekdoten gespickt.

Hier ein Auszug:

Wie ging Party-Promotion 1991?

Die Party-Vorbereitungen liefen damals noch rein analog und waren dadurch sehr arbeits- und zeitaufwändig. Hätten uns vor 30 Jahren schon die Hilfsmittel von heute zur Verfügung gestanden, dann hätte ich deutlich mehr Zeit für andere Sachen gehabt. Allein das Booking war schon ein Riesenakt (kein Internet, keine sozialen Netzwerke). Einen DJ zu buchen bedeutete damals, Plattenlabel anzuschreiben, Faxe zu versenden und erst mal abzuwarten.

Oder das Thema Werbung! Das lief damals auch alles vollkommen anders. Wir hatten tatsächlich noch Personal, das nur dafür zuständig war, unsere Gäste postalisch, also per Brief anzuschreiben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir nächtelang im Büro mit mehreren Leuten saßen und unzählige Briefe nach PLZ vorsortiert haben, damit ich die Einladungen anschließend per Post versenden konnte. Ich sag es mal so: Die Leute von heute können sich einfach nicht mehr vorstellen, mit was für einem unglaublichen Arbeitsaufwand das Ganze damals verbunden war. Heutzutage genügt ein Klick auf deinen E-Mail-Verteiler, auf Facebook oder Instagram und in Sekunden hast du die Gäste zu deinem Event eingeladen, früher war sowas ein Ding der Unmöglichkeit. Aber all das, alle diese Strapazen haben uns mit der Crew zusammengeschweißt, wir waren wirklich eine Family.

 

Wie viel kosteten früher Superstar-DJs wie Carl Cox und Richie Hawtin?

Natürlich haben Top Acts wie Sven Väth, Richie Hawtin oder Carl Cox zur damaligen Zeit noch nicht solche horrend hohen Gagen verlangt wie heutzutage. Ich sag`s mal so: ein Carl Cox nebst vier weiteren Künstler*innen seiner damaligen Agentur Ultimativ Management (wie Daz Sound etc.) haben damals für eine Nacht insgesamt 3000 Pfund bekommen. Ich finde, das war für fünf Acts ein verdammt guter Preis. Natürlich sieht die Lage heute völlig anders aus und heutzutage wäre das alles für Normalsterbliche unbezahlbar, wenn man bedenkt, dass allein ein Carl Cox inzwischen fünf- bis sechsstellige Gagen einstreicht. Und ein Richie Hawtin kostete damals gerade mal 800 US-Dollar an Gage pro Auftritt, doch heute steht dahinter ein Millionen-Unternehmen und Richie Hawtin ist eine Marke. Wenn ich mir`s recht überlege, werde ich wohl im nächsten Leben einfach ein DJ.

 

Nach der Razzia

Das komplette Interview findet Ihr in der Oktober-Ausgabe.

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