Die Berliner Kulturverwaltung hat veröffentlicht, dass 38 Clubs in Berlin im Durchschnitt ca 81.000 EUR als Soforthilfe erhalten haben sollen. Einige der bekanntesten Clubs in Berlin wie Watergate, Yaam und Frannz sagen allerdings deutlich: So viel haben sie nicht bekommen. Da kommt schnell die große Frage auf: Wenn selbst die bekannten Clubs sehr viel weniger Geld bekommen haben, woher kommt dann der hohe Durchschnitt?
Clubbetreiber vom Watergate, Stefan Hack, zeigt sich empört und sagt im Gespräch mit der Berliner Zeitung: „Wir haben 69.000 Euro beantragt, aber nur 25.000 Euro erhalten. Das deckt nicht einmal die Fixkosten für einen Monat.“ Wie die Berliner Zeitung außerdem berichtet, bleiben große Fixkosten für den Clubbetreiber. Für das Watergate belaufen sich die Miete, nicht kündbare Versicherungen und die Stromkosten laut Hack insgesamt auf 40.000 Euro pro Monat. Die nun gewährte Soforthilfe reiche da bei weitem nicht und sei außerdem auf Überbrückung der Monate Juni, Juli und August ausgerichtet. Zwangsgeschlossen aber sind die Clubs bereits seit dem 13. März. „Was ist mit den Verlusten im März, im April, im Mai?“, fragt Hack.
Manchen Clubs reichen die Soforthilfen als kleine Überbrückungshilfe aus und manche kommen damit nur wenige Tage zurecht. Die Kulturverwaltung erklärt, dass man zwischen 25 000 EUR und 500 000 EUR hätte beantragen können. Manche Clubs schein auch nahezu den Höchstbetrag erhalten zu haben, andere seien allerdings komplett abgelehnt worden. „[Dieser Durchschnitt] verzerrt das Bild, sagt Geoffrey Vasseur vom Outdoor-Club Yaam. Wer warum so überdurchschnittlich hohe Fördergelder erhalten hat, will die Kulturverwaltung aus Gründen des Datenschutzes nicht beantworten.
Wie die Berliner Zeitung weiter berichtet, werden 38 Unternehmen von der Kulturverwaltung in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage als Empfänger von Fördergeldern genannt. Neben den bereits erwähnten sind darunter zum Beispiel das Kater Blau, das Ritter Butzke, das Golden Gate, die Alte Kantine, das SchwuZ, das Mensch Meier, das Astra Kulturhaus, das Tempodrom, das Lido oder der Erotikclub Insomnia. Doch: Es gibt mehr als 140 Clubs in Berlin. Und es fehlen Locations, die jedem Partygänger weit über die Grenzen Berlins hinaus ein Name sind – wie zum Beispiel das Berghain.
Verständlich ist, dass sich bei so viel Intransparenz die Clubbetreiber unfair behandelt fühlen. Den gesamten Artikel könnt ihr HIER lesen.
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