Die Kolumne von Mausio – Festival Diaries 2019

Hey Freunde,
es ist endlich soweit! Die Winterjacke ist tief in der letzten Ecke des Schranks vergraben, die kurzen Hosen sind aus selbiger hervorgekramt und die Sonnenbrille ist abgestaubt. Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen… Was heißt das für den ambitionierten Raver? Yes, es wird Sommer und die langersehnte Festivalsaison geht los. Nichts gegen durchfeierte Nächte in all den schönen Clubs unseres Landes, aber Festivals sind schon eine feine Sache. Los geht also die wilde Fahrt. Für mich diesmal der Sommer meines Lebens, mit vielen tollen Festivals,
über die ich hier berichten werde.

Liebe Leute Festival, Friedrichshafen
Erstes als Open Air geplantes Event dieses Jahr, ist für mich das Liebe Leute Festival in Friedrichshafen. Die Vorfreude ist riesig, endlich mal wieder unter freiem Himmel zu spielen. Das Wochenende an sich ist eng getaktet. 3 Shows in 26 Stunden und 1350 km die zu fahren sind. Nachdem die erste Show in Würzburg am Freitag grandios war, ist die Stimmung auch mit 3 Stunden Schlaf im Nacken super. Auf ins Auto und von Würzburg nach Friedrichshafen… Es schneit! Ja ernsthaft, wir haben den 04. Mai und es schneit. Der Veranstalter teilt meinem Manager per WhatsApp mit, dass ich auf demselben Gelände in einem Club spiele. Okay, die Open Air Gedanken aus dem Kopf streichen und das Beste draus machen. Wir kommen bei ca. 1 Grad plus und im Schneeregen auf dem Gelände an und stehen in T-Shirts vor dem Backstage Eingang. Ne Jacke im Gepäck wäre eine gute Idee gewesen… Der Veranstalter holt uns ab und bringt uns in den Backstage. Ein schön eingerichteter Raum quasi direkt über der Bühne des Clubs. Dahinter schlängeln sich über kleine Holztreppen immer weitere Räume in denen man sich aufhalten kann. Auf einmal kommt ein Artist Host mit 2 Kollegen und schleppt Kübelweise Getränke in den Backstage. Von Apfelkorn bis Zimtschnapps ist gefühlt alles dabei. Das könnte jetzt lustig werden, aber erstmal schauen wir etwas überfordert auf das Arsenal, welches jeden harten Berufsalkoholiker umbringen würde… Irgendwo gab es ein Kommunikationsproblem und wir haben die Getränke aller Künstler auf dem Line Up, gleichzeitig vor uns stehen. Die Situation klärt sich aber auf und die Kübel wandern ins Lager zurück. Kurz danach geht es schon los zum DJ Pult. Wir haben erst 18.30 Uhr aber Friedrichshafen ist definitiv schon auf Krawall gebürstet. Irgendwie verfliegt die Show wie im Flug und um 20.00 Uhr ist Schluss. Jetzt noch 500 km nach Koblenz zur letzten Show. Ich hüpfe noch mal schnell in den Backstage und trinke einen Wodka-Soda. Mein Manager tippt auf seine Uhr und versucht mich zum Auto zu bewegen. Im Auto angekommen und nachdem der Adrenalinspiegel wieder gesunken ist, merke ich, dass ich leicht einen sitzen habe und beschließe meinen Manager mit einer Runde Hardstyle aus der Auto Anlage zu beschallen. Ihm soll ja auch nicht
langweilig werden! Wir schaffen es pünktlich nach Koblenz und eigentlich bin ich komplett hinüber. Nehme eine Aspirin Complex und etwas Elektrolyte. Schmeckt echt ekelig, aber es bewirkt wahre Wunder, ja wirklich. Wir stehen hinter dem DJ Pult in einem kleinen Gang und warten bis die Show losgeht. Solche kurzen Ruhephasen können tödlich sein wenn man ein heftiges Programm hinter sich hat. Ich frage mich, wie ich gleich noch 2 Stunden spielen soll… Dann gehe ich zum Pult und Koblenz schreit aus vollem Hals. Der ganze Laden hat eine unglaubliche Energie und zack, meine Müdigkeit und Erschöpfung ist komplett weg. Nach der Show, falle ich dann aber um 05 Uhr völlig KO ins Bett…

Isle of Summer, München
Weiter geht’s, nächste Show ist das Isle of Summer in München. München ist immer gut, nur das leckere Bier ist gefährlich. Und es ist heiß… Endlich, aber heiß wird uns noch den Rest des Tages begleiten. Also ab zum Kölner Flughafen. Früher bin ich immer mit viel Zeit zum Flughafen gefahren und saß ewig am Gate rum. Mittlerweile reicht auch Ankunft auf dem Parkplatz 15 Minuten vor Boarding. Die Abläufe der Sicherheitskontrolle sind einem in Fleisch und Blut übergegangen und man ist in 10 Minuten am Gate. Außer die aufgeregte Hildegard sprengt mal wieder das System… Nein, eine 1 Liter Flasche Shampoo und ein 40 cm Küchenmesser dürfen nicht ins Handgepäck. Hildi, merk dir das. Ab ins Flugzeug und warum auch immer, es ist unfassbar heiß, als würden wir zu nah an der Sonne fliegen. Aber bevor man richtig anfängt zu schwitzen, sind wir auch schon wieder gelandet. Eigentlich direkt raus aus dem Flieger, aber da ist sie wieder, die aufgeregte Hildegard und hält mit ihrer Kofferakrobatik das ganze Flugzeug auf. Am Abholgate kurz alle Menschen gescannt und das Isle of Summer Logo gesucht. Fahrer direkt gefunden und ab ins Shuttle. Ein Tesla, 700 PS voll elektrisch… Und das Ding kann Furzgeräusche machen, wenn man blinkt. WTF… Kurz ins Hotel einchecken und dann in den Biergarten. Der erste schöne Tag seit Ostern muss ausgenutzt werden. 00.00 ist Abholung zum Festival. Wie immer bei den Jungs von IOS alles zu 100% organisiert. Erstmal in den Backstage und ein Kaltgetränk gegen die Aufregung. Am Tisch sitzt noch Pappenheimer. Schon mega viel von ihm gehört, dass erste Mal persönlich mit ihm gesprochen und … der Kerl ist echt sympathisch! Die Zeit bis zum Auftritt verfliegt wie immer brutal schnell und dann ist auch schon 01.20 Uhr und es geht rüber in die Füllhalle. Es ist unfassbar heiß. Am DJ Pult Übergabe von meinem Buddy Mark Dekoda und los geht’s. München ist für mich immer sehr besonders. Ich habe hier sehr früh meine ersten größeren Shows gehabt und fühle mich immer sehr verbunden mit der Stadt und den Menschen. Dementsprechend ist die Anspannung aber auch immer groß. Nach 2 Stunden bin ich komplett nass,
glücklich aber auch etwas nachdenklich. Mein Gefühl sagt mir, dass Set war etwas durchwachsen. Ich glaube die Hitze ist mir etwas zu Kopf gestiegen, aber euch hat man es nicht angemerkt. Danach der obligatorische Absacker im Backstage. Irgendwie wurde daraus diesmal aber ein hartes versacken und wir fahren erst gegen 6 zum Hotel. Um 11 ist wieder Abholung zum Flughafen, Frühstück fällt also aus. Dafür nen Döner und Ayran am Flughafen. Mit allem drum und dran bin ich um 17 Uhr zuhause und haue mich nur noch vor den Fernseher. Netflix bis man wegsediert.

Elements Festival, Dormettingen
So jetzt aber! Das Wetter steht, es geht endlich mal wieder auf eine Open Air Bühne. Das Elements ist für mich dieses Jahr die erste Mainstage Open Air Show. Ich fahre mit meinem Filmer schon am Vorabend zu meinem Manager um dort zu übernachten, damit wir am nächsten Morgen alle direkt zusammen los können. 09.00 Uhr ist Abfahrt und auf der Autobahn sind nur Vollidioten unterwegs. Nicht dass das sonst groß anders wäre, aber heute ist es extrem. Mein Manager flucht einfach die ganze Autofahrt, aber so haben wir etwas zu lachen. 13.00 Uhr Ankunft am Hotel, kurz aufs Zimmer und 14.30 ist Abholung. Also rein in den Van und eine Stunde zum Festival. Wir kommen in einer malerischen Landschaft an und werden direkt am Van von 2 Artist Hosts super lieb empfangen und bekommen unsere Artist-Credentials verpasst. Auf jedem Band sind 50,00 € Guthaben für Essen auf der Location. Was ein Service. Danach gehen wir in den Artist Backstage. Mit einer offenen, kostenlosen Bar… Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen. Wir machen es uns auf einem Sofa bequem und mein Manager bespricht noch kurz ein paar Sachen für Technik und Interviews. Den obligatorischen Wodka-Soda gegen die Aufregung und dann geht es quasi auch schon los. Ab auf die Bühne und kurz unter dem Pult die Technik checken. Alles funktioniert, also Lets go! Ich mache das Intro an und stelle mich ans Pult. In der ersten Reihe ist direkt ein Mausio Schild. Sowas ist für mich immer der ultimative Motivations-Kick. Die Sonne strahlt und die Leute sind direkt beim ersten Drop voll dabei. Open Air ist einfach eine andere Stimmung… das merkt man auch deutlich am Publikum. Nach einer Stunde gehe ich grinsend hinter die Bühne. Jetzt ist Zonderling dran, einer der Acts die mich am meisten inspirieren und ich freue mich hinter der Bühne sein Set zu hören. Leider beginnt es nach 10 Minuten an zu Schütten wie aus Eimern und der ganze Dancefloor verwandelt sich in einen Matschhaufen. Da heute keiner mehr von uns fahren muss, plündern wir etwas die offene Bar und ich lande irgendwie mit meinem Manager im Container von Zonderling. Wir essen zusammen Burger vom Festival Catering und reden fast eine ganze Stunde. Da hatte ich meinen kleinen Fan-Boy Moment. Der Rest des Abends ist leider etwas verschwommen, aber auch das lasse ich einfach mal so stehen… Nächsten Monat gibt es dann Einblicke von Festivals wie dem Nibirii, Ikarus, oder dem James Wood Festival. Ich freue mich schon drauf!

 

 

 

 

 

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