DJ DAG – Highclass-DJing seit 1985

Als mich die Faszination der elektronischen Musik erreichte, war er schon zehn Jahre im Geschäft: DJ DAG. Ein treuer Wegbegleiter, der mal mehr, mal weniger auf meiner Bildfläche war. Aber nie ganz weg. Unvergessen die Produktion „P.ower of A.merican N.atives“. Unvergessen auch seine Sets bei Nature One, in denen er den Sonnenaufgang musikalisch begrüßt. Umso größer war für mich die Ehre, diese lebende DJ-Legende persönlich zu treffen – ebenda, bei Nature One. Es ist 03:05 Uhr, als mich die WhatsApp-Nachricht erreicht, er und sein Studiopartner Matthew Kramer seien in einer halben Stunde im Backstagebereich. Wir suchten Unterschlupf in einem Artist-Container, um die lautstarken Klängen eines gerade auflegenden Markus Schulz auf dem Open Air Floor gegen eine etwas ruhigere Atmosphäre einzutauschen. Die Funktion der Audioaufnahme des Handys aktiviert, nahm das interessante und auf Anhieb sehr vertraute Gespräch seinen Lauf. Dag plauderte über 25 Jahre Nature One, über 34 Jahre DJ DAG, seine Anfänge im Dorian Gray, darüber, ob früher alles besser war – und wir redeten über heikle Themen, wie DJ-Gagen und vorproduzierte Sets.


Bei Nature One spielst du immer das Abschluss-Set. Mit Ausnahme von zwei Jahren. Was war da los?

In dieser Zeit hatte ich tatsächlich überlegt, das DJ-Dasein an den Nagel zu hängen. Aufzuhören. Warum? Weil ich schlichtweg keine Platten mehr für mich gefunden haben, die es meiner Meinung nach wert gewesen wären zu spielen. Es war die Zeit, in der Minimal, Schranz und Electro Hochkonjunktur hatten. Und das war absolut nicht mein Ding. Außerdem dachte ich: Nach so vielen Jahren kannst du auch mal aufhören. Doch es hat mir gefehlt. Ich habe gemerkt, dass ich das brauche, dass ich einfach DJ durch und durch bin.


25 Jahre Nature One – ein Festival, zu dem du einen ganz besonderen Bezug hast.

Richtig. Nature One steht alljährlich in meinem Booking-Kalender. Auch in Zeiten, in denen ich nicht dauerhaft in der Musikszene präsent war. Bei Nature One muss ich schon gar nicht mehr anfragen. Es geht automatisch Jahr für Jahr weiter – mit mir und meinem Closing-Set auf dem Open-Air-Floor. Das hat schon eine sehr lange Tradition und irgendwie gehöre ich fest zum Inventar. Und darauf bin ich auch ein bisschen stolz. Zudem genieße ich dieses respektvolle Miteinander.

Abschluss-Set heißt von 06:00 bis 08:00 Uhr. Würdest du lieber einmal früher spielen, in der tiefdunklen Nacht, wenn die riesige Lichtshow zum Einsatz kommt?

Ich hatte das in der Tat einmal überlegt, aber wieder recht schnell verworfen, denn: In den Sonnenaufgang hinein zu spielen – das ist einfach meins. Und die Sonne als beste Lichtshow liefert die perfekte visuelle Untermalung zu meinem Sound.


Es ist schon ein paar Jahre her, da hast du ein Vier-Stunden-Set im Classic Terminal bei Nature One gespielt. Damals war der Floor noch dort beheimatet, wo heute der Century Circus steht. Vier Stunden – das ist für einen DJ eine Ehre, denke ich, zumal man meistens eine Set-Time von 60 bis 90 Minuten hat.

Man muss aber auch sagen, dass ich ein absolutes Privileg bei Nature One habe. Ich bin der einzige DJ des Festivals, der ganze zwei Stunden auflegen darf. Klar, bei einem 60-Minuten-Set wäre alles ziemlich eng getaktet. Man muss die Tracks sehr komprimiert ins Set packen, um die Leute zu catchen. Bei vier Stunden kannst du konzeptionell völlig anders vorgehen. Es war toll, so lange spielen zu dürfen. Da konnte ich das Set natürlich ganz anders aufbauen.


Ganz anderes Thema: Vorprogrammierte Sets und DJ-Gagen.

Ganz anderes Thema – ganz schwieriges Thema. Ich nenne diese DJs immer Fake-DJs, weil sie einfach ihr Set per USB-Stick abspielen und 90 Minuten eine Show machen, indem sie einfach ein bisschen an den Reglern drehen. Dabei wurde das ganze Set vorher im Studio aufgenommen. Und dafür kassieren dieses „DJs“ horrende Summen, das finde ich ungerecht. Wenn David Guetta zum Beispiel bei der Olympiade mit einem Song so tut, als würde er auflegen, drücke ich gerne ein Auge zu. Aber nicht 90 Minuten lang! Das ist für mich armselig. Weißt du, ich komme aus einer Zeit, da zahlte man 40 DM für Pink Floyd in der Frankfurter Festhalle. Vor solchen „DJs“ habe ich keinen Respekt. Mich ärgert einfach, dass das Publikum so an der Nase herumgeführt wird. Deshalb werfen diese DJs auch mit Torten, fahren mit Ruderbooten über die Leute oder lassen sie hinsetzen und dann aufspringen. Klar, warum sie das machen: Weil sie nichts zu tun haben. Ich finde, wenn einer einen guten Job macht, ist die Gage legitim. Wie beim Fußball. Wenn jemand für den Verein super spielt, soll er gutes Geld bekommen. Aber wenn er keine Leistung bringt, hat er das Geld nicht verdient.

Da liegt die nächste Frage nahe: Vinyl oder digital?

Beides. Ich habe auch früher im Dorian Gray schon immer CDs gespielt. Ich bekomme ja nicht alles auf Vinyl. Aber so lange die Wärme und Klangqualität der Schallplatte nicht übertroffen wird, habe ich auch immer Vinyl dabei. Ich bin Handwerker und liebe das DJ-Handwerk. Somit hab ich mich nie gegen das Digitale gesträubt. Allerdings halte ich von den Laptop-Künstlern nichts. Ich bewege mich halt auch gerne beim Auflegen, und mit Laptop müsste ich verharren und mit der Mouse klicken. Dann bräuchte ich zudem noch meine Lesebrille (lacht). Da feier ich doch lieber intensiv mit den Leuten, trinke ein Bierchen, rauche gerne mal etwas und genieße einfach die Zeit. Ich spiele halt auch gerne lang Sets, gerne von Anfang bis Ende, so acht Stunden. Außerdem spiele ich die Tracks gerne aus, denn der jeweilige Produzent wird sich schon etwas dabei gedacht haben, warum die Nummer sieben Minuten lang ist.


Wenn du zurückblickst auf 34 Jahre DJ DAG: War früher alles besser?

Besser? Anders. Bevor ich DJ wurde, war ich ja schon zehn Jahre Gast in Clubs und stundenlang auf der Tanzfläche. Und ich finde auch, wenn du selbst nicht getanzt hast, hast du dieses DJ-Feeling einfach nicht im Blut und kannst die Leute nicht verstehen. Früher sind die Leute für den Club in den Club gegangen – und als Resident-DJ spielte man den passenden Soundtrack für die Nacht. Und der war mal härter, mal weicher, mal melodiös, mal progressiv. Heute kommen die Leute für einen einzigen DJ in den Club oder auf ein Festival, der nur seine Musik spielt, die nicht unbedingt von Vielfalt geprägt ist. Früher waren wir DJs noch keine Popstars und die Leute kamen vorwiegend nicht, weil wir DJs da waren, sondern weil sie den Club und die Musik einfach gut fanden.


Die Clubkultur hat sich also um 360 Grad gewandelt.

Kann man so sagen. Heute, durch die heißen Sommer, sprießen die Festivals wie Pilze aus dem Boden. Und das macht natürlich auch die Clubs kaputt. Es gibt etliche Clubs, die im Sommer geschlossen sind. So habe ich in den heißen Monaten kaum Bookings im Club, nur open Air.


Der „Club aller Clubs“ war für mich das Dorian Gray. Wie bist du denn als Resident ins Gray gekommen?

Früher, in den 80er Jahren, war ich Punk, Rockabilly und Skin, aber immer an der elektronischen Clubmusik interessiert. Und irgendwann fängst du dann zuhause mit zwei billigen Plattenspielern an, aufzulegen. Dann hab ich Kassetten an meine Freunde verschenkt. Die kamen gut an, dass mir der Gedanke kam, das ganze professionell als DJ zu machen. Ich bewarb mich im Frankfurter Uno, einem ganz kleinen Club, in den nur 80 Leute passen. Die hatten mich aber abgelehnt. Allerdings lernte ich in der gleichen Nacht ein Mädel kennen, das in der Music Hall als Bedienung arbeitete. Sie fragte mich, ob ich nicht ein Tape dabei hätte, die Music Hall würde einen DJ für montags suchen.


Und um den Spagat zum Dorian Gray zu meistern …

Ich war schon bei der Eröffnung 1978, kam aber nicht rein. Erst nach einem halben Jahr war es endlich soweit, dass ich die heiligen Hallen betreten durfte.


Ach was. Hatte das Gray denn damals eine so strenge Türpolitik?

Oh ja, ganz streng. Auch zu meiner Zeit als DJ. Irgendwann kannte ich aber die Türsteher – und kam rein. Ich war von Anfang an fasziniert von diesem Laden. Es war immer mein Traum, hier einmal spielen zu dürfen. Hier wollte ich arbeiten, hier wollte ich DJ sein. Und dieses Ziel hatte ich erreicht. Bis ich dann 1993 ins Omen gegangen bin. Die Macher des Gray hatten ja eigentlich nie Bock auf die Technoleute. Es war eher ein bisschen feiner dort und man ging zu später Stunde oder zur frühen Morgenstunde hin. Und wenn ich aufgelegt habe, kam die strenge Türpolitik wieder zum Einsatz und die Leute kamen nicht rein. Beispielsweise kam eine Truppe aus Düsseldorf, um bei meinem Gig dabei zu sein. Weil einer jedoch ein Loch in der Jeans hatte, musste er im Auto übernachten. So gnadenlos waren die damals. Das wurde so massiv, dass ich gekündigt habe und ins Omen gegangen bin. Im Jahr 2000 hab ich dann noch einmal im Gray gespielt, aber da lief der Laden schon nicht mehr richtig. Er hatte das Flair einer Dorf-/Großraumdisco.


Als das Gray seine Pforten für immer schloss, blutete dein Herz?

Jein. Die Anfangsjahre waren gut, aber das Flair in 2000 hat mir gezeigt: Der Spirit von damals kann nicht wiederbelebt werden. Klar war es schade, dass diese Institution begraben wurde, aber die Atmosphäre war einfach nicht mehr dieselbe wie einst in den 80er Jahren und Anfang der 90er Jahre.


Das Gray war aber definitiv ein Door-Opener für dich als DJ. Und als Produzent?

Damit hatte ich mich noch gar nicht befasst. Ich hatte als DJ erreicht, was ich wollte: Ich war Resident im Gray. Als Produzent … Da kam eines Tages Torsten Fenslau (Produzent hinter Culture Beat „Mr. Vain“, Anm. d. Red.) zu mir und fragte, wann ich denn meine erste Platte produzieren würde. Diese war dann 1989 Hanta Yo „The Joker“.


Dance2Trance war geboren?

Auch, ja. Und diese Sachen liefen wirklich super. Das war Musik, die einfach jedem gefallen hat, der Clubmusik mochte. Und der in Anführungszeichen „Höhepunkt“ dann mit „P.ower of A.merican N.atives“: Charterfolg, goldene Schallplatte. In Anführungszeichen deshalb, weil es für mich als DJ eher kontraproduktiv war – schließlich hatte ich jetzt den Stempel eines Kommerz-DJs auf der Stirn. Ich habe unter „Trance“ etwas ganz anderes verstanden. Trance war für mich keine Musikrichtung, sondern ein Zustand, den man durch die Musik erreicht – in Trance fallen, sich hingeben. „We Came In Peace“ war die allererste Trance-Platte auf dem Markt. Ich habe den Begriff geprägt ab 1991.


Und wie hast du verhindert, dass du weiter in diese Schublade gesteckt wurdest?

Plattenlabel und Manager kamen auf mich zu und wollten, dass wir kommerzielle, radiotaugliche Dancehits produzierten. Und dem habe ich einen Riegel vorgesetzt. Zwar wollte mein Partner (Jam von Jam & Spoon, Anm. d. Red.) diesen kommerziellen Weg gehen, aber da war ich raus. Ich habe Dance2Trance immer als Projekt á la Alan Parsons Project gesehen. Man holt sich Gastmusiker, Sänger & Co. und produziert verschiedene Sachen. Mal instrumental, mal mit

Vocals. Und da hält man sich für die Zukunft alle Türen offen. Aber ich wollte einfach nicht in die Fußstapfen von Culture Beat oder Jam & Spoon treten. Das war nicht meine musikalische Welt.


Man muss aber kein Prophet sein, um zu erahnen: Die Booking-Anfragen sind nach dem Release von „P.A.N.“ enorm gestiegen. Fragezeichen?

Das kannst du ganz gut mit den DJs vergleichen, die heutzutage kommerziellen Erfolg haben. Die werden auf Festivals gebucht. Keiner bucht sie mehr für einen Club. Ich allerdings – ich bin ein Club-DJ. Und ich wollte immer in coolen Clubs spielen. Doch dann kamen die Großraumdiscos, in denen ich dann zu 70 Prozent gespielt habe / spielen musste. Dann habe ich die Reißleine gezogen. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich der personifizierte Underground bin, aber ich wollte halt einfach in coolen Locations auflegen. Clubs. Und sobald du einen Chart-Erfolg hast, bist du ein Kommerz-DJ. Dann wirst du von der Szene nicht mehr so viel gebucht.


Welche Art von Booking-Anfragen lehnst du ab? Wir sind ja jetzt hier gerade auch auf einem Festival, und in keinem Club.

Klar, ich spiele auch auf Festivals – wie hier bei Nature One – aber da selektiere ich sehr stark. Was lehne ich ab … Du wirst mich nicht als Hochzeits-DJ, in einer Dorfdisco oder auf Geburtstagen finden. Ich bin generell aber offen, auch für Festivals. Und oftmals bin ich dann auch positiv überrascht.


Stichwort „Cafe del Main“. Gute Mixe, wie ich persönlich finde. Konzept dahinter ist meiner Meinung nach … Nein, erzähl du zuerst, dann sag ich dir, wie es für mich als Hörer ankommt.

Ich höre ja privat auch ganz gerne mal ruhigere Sachen, die ich halt nicht im Club spielen kann – oder allenfalls ganz früh morgens. Und dann kam die Idee, diese jenen Tracks in einen Sampler zu packen. Die erste Volume war zu Zeiten, in denen es noch kein Facebook gab. Ich hatte den Mix auf eine Website gestellt und zack – kurz darauf waren 1000 Klicks verzeichnet. Und heute sind wir bei Vol. 7.


Okay, jetzt meine Variante des Konzepts: Open Air, Sonne, Frankfurt, Main, Beach, kein fast-forward, aber gute, saftige und satte Beats mit tollen Melodien.

Zusatz: Schön beim Autofahren hören oder mit Kopfhörer am Strand. Aber ansonsten hast du das Konzept gut erfasst.


Erzähl doch mal von deinem typischen Tagesablauf, wenn du gebucht bist. Wie heute, bei Nature One. Wie war dein Tag bisher? Wie gehst du mit dem fehlenden Schlaf um?

Meine Set-Time ist ja von 06:00 bis 08:00 Uhr. Auf der Pydna angekommen bin ich – wie du ja weißt – so gegen 03:30 Uhr. Fahrzeit war zirka anderthalb Stunden bis Kastellaun. Und was den Schlaf angeht: Ich schlafe vor. Immer. Denn ich mag es nicht, wenn ich während des Sets gähnen muss. Du hast ja schon den ganzen Tag hinter dir, da braucht der Körper eine Auszeit. Selbst Johnny Cash hat sich früher ein bis zwei Stunden aufs Ohr gelegt vor seinen Konzerten. Genau so mache ich das auch. Ausruhen, aufstehen, Kaffee, duschen, Abfahrt.

Bleibst du bei den Veranstaltungen noch länger vor Ort oder fährst du direkt nach deinem Set nach Hause beziehungsweise ins Hotel?
Das kommt auf das Event an. Wenn ich ein langes Set habe, habe ich mein Pulver verschossen und ziehe mich dann gerne zurück. Wenn ich ein kurzes Set habe und das Festival toll ist, bleibe ich noch da. Ich werde auch hier gleich mal über die Location schlendern und mir ein paar DJs und Floors angucken.


Ausgleich verschaffst du dir durch das Motorradfahren?

Auch, ja. Ich habe viele Ausgleichsmöglichkeiten. Ich gehe gerne zelten – an Orten ohne WLAN. Natur pur. Ich lese gerne, sitze liebend gern am Lagerfeuer, ich gehe auf Punk- und Rockabilly-Konzerte, auf Konzerte mit 15 000 Hippies und ins Waldstadion. Ich brauche einfach das Kontrastprogramm. Vor drei Jahren zum Beispiel … da habe ich mir einen alten Van gekauft und eine zweimonatige Tour durch die USA gemacht. Angel, Schlafsack, Gewehr, Kanu, und ab in die Natur.


Auch hast du ja die Schauspielerei für dich entdeckt.

Schauspielerei wäre zu viel gesagt. Ich hatte etliche Komparsenrollen im „Tatort“. Los ging es vor fünf Jahren mit dem Wiesbadener „Tatort: Im Schmerz geboren“ mit Ulrich Tukur. Da suchte man 35 stark tätowierte Komparsen, die Gangster spielen. Seitdem bin ich in der Kartei des HR und habe schon in vielen Produktionen mitgewirkt. Auch im „Taunuskrimi“ und in fast allen Frankfurter und Wiesbadener „Tatort“, in Mittwochs-Spielfilmen, im „Ein Fall für zwei“, Kinofilme wie „Hin und weg“ mit Jürgen Vogel oder jüngst in „Deathember“. Das sind 24 Kurzfilme von Regisseuren aus aller Welt. Genre: Horror. Dort spiele ich eine Nebenrolle. Premiere ist Ende August in Frankfurt. Ende des Jahres laufen sie wohl auch im Kino.


Hast du jemals überlegt, das DJ-Dasein gegen die Schauspielkunst einzutauschen?

Also, ich bin seit jeher ein Filmfreak und auch oft allein ins Kino gegangen, wenn keiner meiner Freunde mit wollte. Ich liebe anspruchsvolle Filme, war als Neunjähriger in „Easy Rider“ und bin einfach fasziniert vom Film. Es ist mein Hobby, und wenn es mal switcht – why not?! Allerdings weiß ich nicht, ob ich mir gut Texte merken könnte. Ich würde mich da eher in der Rolle eines Clint Eastwood sehen und einfach mit wenigen Worten zum Punkt kommt, wie „Dieser Pfad ist zu schmal für uns beide.“ oder „Es ist ein neuer Sheriff in der Stadt.“

DJ DAG und Matthew Kramer


Lass uns den Pfad der elektronischen Musik wieder beschreiten. Gibt es News aus den DAG´schen Produktionsräumen?

Ja, die gibt es. Ich habe zusammen mit meinem Studiopartner das Projekt „DJ DAG & Matthew Kramer“ ins Leben gerufen. Wir arbeiten bereits seit neun Jahren zusammen. Jetzt aktuell kommt auf Bonzai Progressive unsere neue Single „Fake“ raus. Auch haben wir „Lovin´ you“ gemacht, das ganz früher mal von The KLF releast wurde. Die Nummer ist bereits veröffentlicht, als Club Mix, im Original von Barclay & Cream. Außerdem haben wir „Change Is Coming“ veröffentlicht, mit der Rede von Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg. Ein Track, der im Rahmen der „Fridays for Future“-Bewegung entstand. Das war für mich auch eine Herzensangelegenheit, als passionierter Umwelt- und Naturschützer.

Bei dir ist das DJ-Set noch handgemachte Musik. Weißt du denn, mit welchem Track du heute anfängst und mit welchem du aufhörst?

Ganz klar: Nein. Ich habe ein paar Tracks im Kopf, die ich auf jeden Fall spielen möchte. Und natürlich habe ich mich zuhause auch hingesetzt und überlegt, was gut ankommen könnte. Liegt auch auch am Wetter – was heute Nacht gut ist und auf einen tollen Sonnenaufgang hoffen lässt. Es ist nicht leicht, die Tracks auszuwählen. Ich orientiere mich nicht unbedingt am DJ, der vor mir spielt. Ich überlege mir vielleicht nur, welchen Track ich als ersten spiele – und die restlichen kommen spontan.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Set und deiner Reise in den Sonnenaufgang. Und jetzt: Lass uns eine Runde über die Pydna gehen.

 

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(C) Fotos: Torsten Widua / Matthew Kramer