Einmusik – Serenade (Einmusika)

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Dass der Berliner Samuel Kindermann ein Händchen für Harmonien hat, weiß man ja schon seit seinem Überhit „Jittery Heritage“. 10 Jahre liegt dieser mittlerweile zurück und in der Zwischenzeit hat Einmusik nicht nur sein eigenes Label etabliert, sondern sich auch zu einem vielgebuchten und beliebten Liveact entwickelt. Dennoch fliegt er irgendwie immer noch etwas unter dem Radar, ein Zustand, der sich mit diesem Album jedoch ändern könnte. Aufgeteilt in einen Dance- und einen Listening-Part, kombiniert das Album klassische Kompositionen, Flächen und Soundscapes mit clubbigen Tracks zu einem eindrucksvollen Gesamtwerk. Movement 1, der Dance-Part des Albums, beginnt mit „Serenade“, einem magischen, mit Chords und Arpeggios beladenen Sonnenauf- (oder Untergangs-) Juwel. Mein Favorit auf dem Album. Emotional geht es weiter mit „Maan“, „Biscarosse“ und „Nightingale“, allesamt melancholische Deephouse-Epen für dunkle Nächte. „Marin“ wird dann schon etwas fordernder, auch hier dominieren wieder Chords und Arps und im Break geht die Sonne auf. „Seesaw“ schraubt das Tempo etwas runter, aber auch hier befinden wir uns gefühlt schon in den frühen Morgenstunden, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch die Palmwedel blitzen. „Nordkapp“ schließt den Dance-Part mit Piano-Vibes ab und erinnert mich im positiven Sinne an Chicanes „Offshore“. Mit Movement 2 folgt dann der Listening-Part des Albums. 5 Tracks zwischen kosmischen Soundscapes und Downbeats für Sonnenuntergänge am Café del Mar und Sonnenaufgänge am Strand von Tulum, die dieses ausgesprochen gelungene Album elegant abrunden. 10/10 Claus Casper