Nach der brutalen Razzia gegen den Club Poligraf in der armenischen Hauptstadt Eriwan (auch: Jerewan) zeigt sich die lokale Szene weiterhin geschockt. Nach zahlreichen Solidarisierungen und öffentlichen Protesten konnte die Venue nun zumindest wieder ihre Pforten öffnen. Die hauseigene Queer-Party „Princess Diaries“ im Poligraf fand am 29. April wie geplant statt. Ein bitterer Beigeschmack bleibt dennoch.
Via Instagram verurteilten die Poligraf-Verantwortlichen den Vorfall vom 23. April erneut als „eine eklatante Ungerechtigkeit und einen schweren Affront gegen die Meinungsfreiheit und Kreativität, für die wir stehen“. Der Club bedankte sich im Anschluss „bei der globalen Club-Community und allen, die uns unterstützt haben.“
Harmik Mackertoomian, Chef der Kommunikation von Poligraf, erklärte im Interview mit Resident Advisor, dass die Razzia sowohl „politisch als auch persönlich“ gewesen sei und verwies auf einen vergangenen, ähnlichen Verfall aus dem letzten Jahr. Damals hatte ein abgewiesener Gast eine vermeintliche Bombendrohung im Poligraf gemeldet, die schließlich zur Stürmung des Clubs führte. Gefunden wurde nichts.
Mehrere internationale Clubs hatten sich nach der brutalen Polizei-Razzia mit dem Club Poligraf solidarisiert, darunter das weltbekannte Bassiani aus der georgischen Hauptstadt Tiflis.
Werft mal einen Blick in Jerewans Underground-Szene:
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