Die Durchstarter des Jahres – nicht zu verwechseln mit Newcomern. Die sind natürlich ein Teil dieser Kategorie, aber hier tummeln sich auch Acts, die man evt. schon auf dem Radar hatte, die aber im abgelaufenen Jahr einen besonders großen Sprung gemacht haben.
Es war sicherlich das Jahr der Frauen in der Techno-Szene. Kaum ein Tag, an dem es nicht neue Meldungen zu Auftritten und Releases von Amelie Lens, Klaudia Gawlas, Deborah de Luca, Giorgia Angiuli oder der Belgierin Charlotte de Witte gab. Letztere ist zwar schon seit 2015 unter ihrem jetzigen Namen unterwegs, aber erst im vergangenen Jahr konnte sie so richtig den Turbo starten. Bereits seit 2010 ist die zierliche Belgierin in der „Rave-Szene“ unterwegs; in den ersten Jahren allerdings unter dem etwas seltsamen Namen Raving George. Dieses Pseudonym hatte sie sich wohlüberlegt ausgesucht, denn sie war davon überzeugt, dass man lediglich mit einem männlichen Namen in der Techno-Szene als junger Künstler ernst genommen würde.
Sie erinnert sich: „Ich wollte mich in einer Welt etablieren, in der Männer dominierten und weibliche Newcomer immer mit negativen Kommentaren konfrontiert wurden. Als ich den Newcomer-Contest vom Tomorrowland gewann, formten sich sogar ganze Hass-Gruppen auf Facebook. ‚Sie gewinnt nur wegen ihrer Brüste‘ oder ‚Wen hat sie dafür gevögelt‘ waren nur zwei der unzähligen Hasskommentare, mit denen ich mich auseinandersetzen musste. Aber auch damalige Freunde begegneten mir mit solchen Sprüchen. Diese sind zwar nicht mehr meine Freunde, aber in dem jungen Alter war das hart. Das verunsicherte mich ungemein. Als ich begann, in Clubs aufzulegen, wollte ich auf keinen Fall nur auf mein Geschlecht reduziert werden. Also wählte ich ein maskulines Pseudonym. Und so blöd es klingt, ich glaube, es hat geholfen.“
Mittlerweile kann sie als Charlotte de Witte auf einige gefeierte Releases – u. a. auf Tigas Label Turbo Recordings – und Bookings auf der ganzen Welt zurückblicken. Die mittlerweile 25-Jährige ist angekommen und kann mit dem Hype um ihre Person ganz gut umgehen. Viele Techno-Fans bezeichnen sie als „Belgische Queen des Techno“. Ihr habt Charlotte zum Durchstarter des Jahres gewählt – nicht auszudenken, was passiert, wenn ihr geplantes Debütalbum genau so einen Eindruck hinterlässt.
01. Charlotte de Witte
02. Camelphat
03. Amelie Lens
04. SHDW & Obscure
05. Spartaque
06.
I Hate Models
07. Rico Puestel
08. Denis Horvat
09. Ben Dust
10. Mausio
11. TWCOR
12. Klanglos
13.
Lehar
14.
Kevin de Vries
15. Several Definitions
16.
Matt Mus
17.
Layton Giordani
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