Four To The Floor – mit Alex Albrecht, Sarah Sommers, NIKKNAME & madwoman

Four To The Floor – mit Alex Albrecht, Sarah Sommers, NIKKNAME & madwoman

Vier aufregende Künstler*innen im Kurzporträt: Diesmal mit atmosphärischen House-Grooves von Alex Albrecht, bunten Genre-Paletten von Sarah Sommers und NIKKNAME und peitschendem Techno von madwoman.

www.soundcloud.com/melquiadesmusic

Alex Albrecht

Deine ersten Meilensteine als DJ/Produzent? Wie hast du angefangen?

Die Radiosender 3RRR und PBS aus Melbourne hatten einige tolle Shows wie „The Blend“ oder „No Way Back“, in die ich damals regelmäßig einschaltete. Ich erinnere mich auch daran, dass ich als sehr junger Mensch häufig Dance Department und A State of Trance hörte.

Deine größten Einflüsse und Inspirationen?

Terre Thaemlitz, Dial, Mule, Scissor & Thread, Blue Note, ECM, Mille, Plateaux and A Strangely Isolated Place

Dein Sound in a nutshell? Was macht ihn einzigartig?

Ich strebe danach, Musik zu machen, die ein Gefühl für einen bestimmten Ort einfängt. Entsprechende verwende ich viele Field Recordings, um dieses Ziel zu erreichen. Ich versuche auch, meinen Tracks eine Story und eine tiefere Bedeutung zu verleihen, sodass sie von Anfang bis Ende ein stringentes Hörerlebnis kreieren.

Ein kurzer Rückblick auf das bisherige Jahr?

Ich bin gerade von ein paar Konzerten in New York zurückgekommen und trete im Juli eine Europatournee an, auf die ich mich sehr freue. Im selben Monat steht außerdem eine weitere Veröffentlichung auf Scissor & Thread an.

Dein schönster Moment?

Als ich das erste Mal live in New York im mittlerweile geschlossenen Output Rooftop gespielt habe. Sonnenuntergang, mit Blick auf den Hudson River und zwischen Francis Harris und Rick Wade. Ein ganz besonderes Gefühl.

Und deine unangenehmste/ungewöhnlichste Erfahrung?

Bei einem unserer größten Label-Events habe ich eines meiner größten musikalischen Idole gebucht – Chris Abrahams. Ich habe am Flughafen auf ihn gewartet, als ich meinen Fehler bemerkte und ihn anschließend von Melbourne nach Sidney fahren musste. Das war ziemlich stressig und peinlich. Letztendlich war es aber eine großartige Show.

Eines deiner Lebensziele?

Mein Ziel ist es, Musik bis ins hohe Alter zu spielen, mit anderen Leuten zu musizieren, Kollaborationen und Improvisationen zu genießen und mich immer weiter zu entwickeln.

www.sarahsommersmusic.com

Sarah Sommers

Deine ersten Meilensteine als DJ/Produzentin? Wie hast du angefangen?

Ich habe es schon als Teenager geliebt, live elektronische Tanzmusik zu spielen. Am Anfang auf Partys von Freund*innen, dann auf Warehouse-Raves und in Clubs in Melbourne, Köln, London und jetzt seit 5 Jahren in Berlin, wo ich lebe. Über Breakbeat und Dubstep bin ich mittlerweile beim Techno angelangt.

Deine größten Einflüsse und Inspirationen?

Alles, was ich höre und was mich mental, emotional oder physisch berührt. Ich liebe es, im Club zu sein und etwas Besonderes zu hören, das mich bewegt. Dann denke ich: „Oh, so etwas würde ich auch gerne mal ausprobieren.“

Dein Sound in a nutshell? Was macht ihn einzigartig?

Ich liebe es, verschiedene Stile miteinander zu verschmelzen und Einflüsse aus anderen Genres in meine Musik einfließen zu lassen. Ich liebe Bass, von den tiefen Bässen des Dub bis hin zu Dubstep, Old-School-Dubstep und Techno. Ich liebe es, die Leute auf eine Reise mit Intensität und Dramatik mitzunehmen und das Schöne mit dem Brutalen zu verbinden, genau wie das Leben.

Ein kurzer Rückblick auf das bisherige Jahr?

Das Jahr hat mit einem Paukenschlag begonnen – ich habe endlich mein Debütalbum „HeartCore“ veröffentlicht, an dem ich die letzten zwei Jahre gearbeitet habe. Es basiert auf meinen Berliner Live-Sets und wurde auch live aufgenommen. Gig-technisch waren meine Auftritte bei der Superbooth und im Berghain meine diesjährigen Highlights.

Dein schönster Moment?

Mein Debütalbum endlich in den Händen halten zu können, hat mich zu Tränen gerührt. Ich hatte seit so vielen Jahren davon geträumt. In ewiger Erinnerung werde ich auch einen meiner Gigs im Mensch Meier behalten.

Und deine unangenehmste/ungewöhnlichste Erfahrung?

Während eines Live-Sets hat mal ein Teil meines Gear gesponnen und der komplette Sound fiel während einem meiner Lieblingstracks aus.

Eines deiner Lebensziele?

Ich möchte meine Leidenschaft für Musik mit so vielen Menschen wie möglich teilen. Musik ist ein Geschenk und es gibt den Menschen so unglaublich viel. Wenn ich tun kann, was ich liebe, und den Menschen Freude schenken kann, dann ist das mein Ziel.

www.soundcloud.com/nikkname

NIKKNAME

Deine ersten Meilensteine als DJ/Produzent? Wie hast du angefangen?

Ich habe mich schon früh mit dem DJing beschäftigt, angetrieben von einer tiefen Leidenschaft für Musik. Bevor ich mich ganz auf meine Producer-Karriere konzentrierte, studierte ich Tontechnik, was eine solide technische Grundlage schuf und meine Produktionsfähigkeiten erheblich verbesserte.

Deine größten Einflüsse und Inspirationen?

Der einzigartige Sound von Trentemøller und die kraftvollen Kompositionen von Nicolas Jaar haben meine frühe Arbeit stark beeinflusst. Trentemøllers komplizierte Überlagerungen und atmosphärische Texturen lehrten mich die Bedeutung von Tiefe in der Produktion, während Jaars Genre-Mischung und emotionale Resonanz mich dazu inspirierten, zu experimentieren und kreative Grenzen zu erweitern.

Dein Sound in a nutshell? Was macht ihn einzigartig?

Er ist eine lebendige Collage, in der sich Ambient-Texturen, pulsierende 80er-Disco-Beats und eindringliche, melancholische Melodien vermischen. Ich liebe es moderne Innovationen mit nostalgischen Anklängen zu kombinieren. Gerne experimentiere ich auch mit Vocals in verschiedenen Sprachen, um meinen Tracks eine gewisse Einzigartigkeit zu verleihen.

Ein kurzer Rückblick auf das bisherige Jahr?

Es war unglaublich! Ich war in spannende Projekte und Kollaborationen vertieft, wie meine „Polvere“-EP und ein bevorstehender Remix für Jorkes auf Live At Robert Johnson.

Dein schönster Moment?

Meinen Künstlernamen zum ersten Mal auf einer Schallplatte zu sehen, war großartig. Die Platte in der Hand zu halten, das Knistern vor dem ersten Lied zu hören und meinen Namen in fetten Buchstaben zu sehen, erfüllte mich mit Stolz und Nostalgie.

Und deine unangenehmste/ungewöhnlichste Erfahrung?

Bis jetzt habe ich noch keine unangenehmen Momente erlebt, und ich hoffe, dass das auch so bleibt.

Eines deiner Lebensziele?

Mein Lebensziel ist es, ein komplettes Album zu veröffentlichen, das meinen künstlerischen Werdegang widerspiegelt und bei den Zuhörern einen tiefen Eindruck hinterlässt. Außerdem strebe ich danach, Musik für Filme zu komponieren, um gefühlvolle Klanglandschaften zu schaffen, die das filmische Erzählen bereichern.

www.instagram.com/madwoman_music

madwoman

Deine ersten Meilensteine als DJ/Produzentin? Wie hast du angefangen?

Bevor ich 2016 nach Berlin gezogen bin, hatte ich bereits eine Weile in Schweden als DJ aufgelegt und in Amsterdam in Clubs wie Trouw gelernt, was echter Techno bedeutet. In Berlin wollte ich meiner Musik dann eine echte Chance geben. 2019 begann ich, meine Produktionen auf verschiedenen Labels zu veröffentlichen und regelmäßig in Clubs zu spielen. Es folge mein erstes Signing bei einer Booking-Agentur und ein Auftritt bei HÖR Berlin. Ich hatte das Vergnügen in einigen kultigen Venues zu spielen, wie im Kraftwerk anlässlich des Tresor-Jubiläums, im KHIDI in Georgien und sogar auf Kuba.

Deine größten Einflüsse und Inspirationen?

Producertechnisch definitiv Ancient Methods. Ich finde auch viel Inspiration in Genres wie 60er – und 70er-Jahre-Rock, Ambient, Klassik und in Opernmusik. Was mich zudem stark beeinflusst hat, war das positive Feedback auf Soundcloud über die Jahre hinweg. Das hat mit mir viel Selbstvertrauen gegeben und war essenziell für meine Entwicklung.

Dein Sound in a nutshell? Was macht ihn einzigartig?

Sehr tanzbarer, energiegeladener, effektiver Techno mit einem verführerischen Touch. Ich liebe das Geschichtenerzählen in meinen DJ-Sets und bin sehr wählerisch bei der Track-Selection. Ich versuche immer, eine Synchronizität zu schaffen, die man spüren kann und die einen auf eine unerwartete Reise mitnimmt.

Ein kurzer Rückblick auf das bisherige Jahr?

Im Januar wurde ich bei Ellen Alliens Agentur BPitch aufgenommen und wir planen noch in diesem Jahr einige Tourneen für mich. Ich bin sehr aufgeregt!

Dein schönster Moment?

Im November 2022 kamen meine Eltern, um mich im Berghain spielen zu sehen. Das wird für immer eine ganz besondere Erinnerung für mich sein.

Und deine unangenehmste/ungewöhnlichste Erfahrung?

Zum Glück habe ich bis jetzt noch keine erlebt (auf Holz klopfend).

Eines deiner Lebensziele?

Die Reise immer zu genießen.

Aus dem FAZEmag 149/07.2024