Geht’s noch? Promi-DJs rufen zu Spenden auf – für die eigenen Tour-Manager

Die Corona-Krise macht der Musikindustrie schwer zu schaffen – keine Frage. Viele prominente Künstler rufen deshalb zu Spendenaktionen auf, um den stark von der Pandemie betroffenen Menschen zu helfen – eine gute Sache, oder? Scheinbar nicht zwingend, denn die Masche, auf der eine Brigade an Promi-DJs und ihre jeweiligen Tour-Manager derzeit reiten, sorgt aktuell für einen Shitstorm, der sich gewaschen hat.

Was ist passiert?

Diverse Tour-Manager von verschiedenen international bekannten (und vermutlich sehr wohlhabenden) Künstlern haben eine Mix-Series ins Leben gerufen, mit der Intention, Spenden aus der Öffentlichkeit zu sammeln, um sich so während der Corona-Krise finanziell abzusichern. Bereits das ist eine recht fragwürdige Aktion – schließlich backt man als Tour-Manager von global reputierten DJs wohl keine kleinen Brötchen. Auf finanzielle Hilfe sind dann doch eher andere Personengruppen angewiesen.

Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Den sprichwörtlichen Vogel schießen die DJs dann selbst ab. Nicole Moudaber, Seth Troxler, Joseph Capriati und andere Künstler mit großen Namen haben ihre Fans über die sozialen Netzwerke dazu animiert, für die scheinbar in Not geratenen Manager zu spenden.

Der Fakt, dass millionenschwere Superstars um Spenden für das eigene Personal bitten, hat das Fass bei vielen Szene-Angehörigen schließlich zum Überlaufen gebracht – Sprachlosigkeit, Schockierung und vor allem Wut macht sich aktuell breit.

John Askew sieht rot

Besonders angefressen scheint diesbezüglich der britische DJ und Produzent John Askew zu sein. In einer Videobotschaft, die momentan viral geht, kann der 44-jährige seinen Zorn über die Aktion kaum bändigen. Mithilfe einer bunten Palette an Kraftausdrücken und einer gehörigen Portion Sarkasmus echauffiert sich Askew über den Vorfall und erklärt, warum das Ganze ein riesiger Skandal ist. Seht am besten selbst:

Das nennen wir mal eine Ansage. Ob die Spendenaktionen für die Tour-Manager erfolgreich sein werden, bleibt also erst einmal abzuwarten. Angesichts der raschen Verbreitung dieses medialen Aufschreis stehen die Chancen aber wohl eher schlecht …

Zu der Aktion gibt es übrigens auch einen Instagram-Kanal: www.instagram.com/tntsofasessions

Mittlerweile haben auch viele weitere DJs das Video von Askew geteilt wie auch z. B. Tom Novy:


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