Gigantische Polizei-Aktion gegen Hamburger Clubs am Karfreitag

Gigantische Polizei-Aktion gegen Hamburger Clubs am Karfreitag / Bild: Sven Schäfer

In München gab es Demonstrationen gegen das Tanzverbot am Karfreitag – wir hatten hier darüber berichtet. Im etwas progressiveren Hamburg hat man sich da überhaupt nicht dran gestört. John Schierhorn gehört der Clubstiftung Hamburg an und hat u.a. für den bekannten Club Waagenbau gearbeitet. Wie er in einem gestrigen FB-Post berichtet, gab es am Karfreitag eine große Polizei-Aktion gegen Hamburger Clubs. Aber lest selbst.

„Gestern ist die Polizei in einer so noch nicht dagewesenen Aktion gegen die Musikclubs in Hamburg vorgegangen. Überall in der Stadt fuhren Streifenwagen vor, es wurde bekanntgegeben das alle laufenden Veranstaltungen sofort abzubrechen sind. Darüber hinaus wurden Ordnungsgelder von je 5.000€ angekündigt und mit der Räumung von Clubs durch Einsatzhunderschaften der Polizei gedroht.
Hintergrund ist das antiquierte „Musikverbot“ aufgrund der christlichen Osterfeiertage. Dies hat in den vergangenen Jahrzehnten (bis auf Schill) in Hamburg wirklich niemanden interessiert und wurde entsprechend genau so umgesetzt, wie die Sperrstunde (ja, die gibt es in Hamburg auch noch). Nämlich garnicht. Gelebte Praxis war, das alle Clubs zu Ostern geöffnet haben. Seit ich denken kann.
Durch den Abbruch der Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet ist ein riesiger, wirtschaftlicher Schaden entstanden. Und wird auch heute weiter entstehen, denn überall werden gerade hektisch Veranstaltungen abgesagt. Ein Debakel für alle Künstler:innen, Gäste, Mitarbeitenden und auch die Spielstätten.
Eine Ankündigung, den Status Quo ändern zu wollen, gab es nicht. Kommunikationskanäle gäbe es genug. Die Polizei hat ganz bewusst die Konfrontation gesucht und mit der Brechstange umgesetzt, was mit einem Telefonat zu klären gewesen wäre.
Wir warten nun gespannt darauf, wer für diese Aktion die Verantwortung trägt. Und ob die Bevormundung weiter Teile der Bevölkerung durch die völlig haltlose Behauptung, Kulturveranstaltungen stören Christen in der Ausübung ihrer Religion, nun endlich ein Ende findet. Dies wäre durch eine einfache Abstimmung möglich, dafür sind Parlamente da!“

 

Die Reaktionen zu seinem Post könnt ihr hier lesen: