Wie mehrere Medien berichten, haben Agenten der Guardia Civil auf der balearischen Insel Ibiza am vergangenen Sonntagmorgen um 07:30 knapp 130 Personen aufgefunden, die im bekannten Amnesia eine Privatparty feierten. Unter den Anwesenden befand sich der Besitzer des Clubs, der behauptete, es handele sich um eine private Jubiläumsfeier. Darüber hinaus waren neben den normalen Gästen auch ein DJ, Security und Kellner anwesend. Entdeckt war die Party dadurch, dass sich einige zum Club anliegenden Anwohner über laute Musik gewundert und darauf hin die Beamten aus San Antonio dazu gerufen hatten.
Nach Angaben der Polizei verlief die anschließende zweistündige Räumung ohne Probleme, dennoch wurden bei den Festlichkeiten nahezu keine der von der Balearen-Regierung auferlegten Hygiene-Regeln zur Eindämmung von Covid-19 eingehalten. Es wurden sämtliche Personalien aufgenommen. Die Reaktionen auf der Insel zu dem Vorfall sind durchaus gemischter Natur. Während es mitunter Kritik an privaten Parties auf Villen oder auf Booten gibt, zeigen sich andere verständnisoll und drängen auf eine Lösung der anhaltenden Schließungen hin.
Bezüglich zukünftiger Veränderungen in der Clubszene sagte José Luiz Benítez, seines Zeichens Leiter des Freizeitverbandes von Ibiza, dass in den kommenden Tagen ein erneutes Treffen mit der Regierung geplant sei, um die Situation zu analysieren. „Ibiza muss ein Synonym für Sicherheit sein. Niemand will ein Comeback des Virus, und wenn es uns allen in 15 oder 30 Tagen genauso gut geht, gibt es Neuigkeiten, aber wir können nicht alles Erreichte wegwerfen, um wieder in einen Lockdown zurückzukehren“, argumentierte der Manager von Leisure Ibiza.
Jesús Sánchez, Präsident der Balearischen Vereinigung für Nachtleben, zu der auch die Diskothek Amnesia gehört, bedauerte seinerseits die Ereignisse, beschränkte das Problem jedoch auf das Gesetz der balearischen Regierung über Exzesse. „Ich halte die Aktion im Amnesia für nicht korrekt und die Behörden sollten die Verantwortlichen auch zur Rechenschaft ziehen, wenn etwas falsch gemacht wurde. Aber dass jetzt so ein Fass aufgemacht wird, wenn sich etwas mehr als hundert Menschen in einem Club mit einer Kapazität für 3.000 Personen aufhalten, finde ich etwas lächerlich“, argumentierte er. Er bestehe darauf, dass die Situation als Bagatelle und nicht als riesige Gefahr eingestuft wird.
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