Aufgewachsen ist Justin Berkovi in Brighton und von Kindestagen an durch seinen Vater mit Musik in Berührung gekommen. Seit Mitte/Ende der 90er Jahre ist er als Produzent aktiv, hat bisher fünf Alben veröffentlicht und ist mit einem Live-Setup in Clubs unterwegs. Nach achtjähriger Albumpause kehrt Berkovi nun mit „Mondrian“ zurück und debütiert damit auf dem Kölner Trapez-Label.
In meiner Anfangszeit produzierte ich Underground-Techno, wodurch finanziell gesehen die Anschaffung eines professionellen Studios unmöglich war. Selbst als ich 1999 mehr und mehr Gigs spielte, benutzte ich noch immer mein Schlafzimmer als provisorischen Studioersatz. Nach der Veröffentlichung meines Albums „In The Bag“, das ich für Harthouse produzierte, konnte ich stetig mein Equipment erweitern.
Damals benutzte ich:
Yamaha W7 (heute noch für Sequencing und einige Sounds)
Yamaha AN1x (für die meisten meiner Synth-Sounds)
Sampler (für viele Drums)
Behringer/DBX Kompressor/Limiter
EMU Audity 2000 Synth, dann EMU Orbit
Mackie 1604vlz Mix
PC Running Sound Forge und andere WAVE Editierungs- und Mastering-Software
Event 20/20 Monitorboxen
Alesis Rack FX
Für meine Live-Sets spielte ich wie gehabt auf meinen Yamaha W7 im Flightcase. Nach dem Release von „In The Bag“ zog ich in die Metway Studios in Brighton ein, wo auch Orbital, Christian Vogel und andere Künstler die Räumlichkeiten für sich nutzten und auch ich endlich ausreichend Platz zum Arbeiten fand. Meinen Sequencer tauschte ich gegen einen Yamaha RM1X ein, upgradete mein EMU auf den Esi4000 und bekam einen meiner liebsten Synths, den Nord Rack 3.
Die Anschaffung eines Mac Powerbooks war damals – denke ich – der Auslöser dafür, dass sich mein Studio-Setup rasant änderte. Der Übergang zum Software-Sequencing war äußerst schwierig und die Unterschiede enorm. Aber dennoch begann ich mit Logic zu arbeiten, als es noch eigenständig un ter Emagic lief. Bis zum Jahr 2004 hatten viele Acts begonnen, Ableton zu verwenden. Für mich stellte es eigentlich keine ernsthafte Alternative dar. Als ich seinerzeit mit James Ruskin in Brasilien spielte, hatte ich nach wie vor mein gewohntes Equipment im Gepäck. Nach dem Gig fühlte ich mich aber ziemlich frustriert, mein Setup kam mir einfach zu „beschränkt“ vor. Anstatt zu schlafen nutzte ich die zwölf Stunden Zeit bis zum nächsten, um Loops in Ableton live zu machen und sie meiner Vorstellung entsprechend zu integrieren. Beim besagten nächsten Gig baute ich zwar meine übliche Hardware auf, zusätzlich aber noch Ableton. Als ich anfing zu spielen (einfach die Laptop-Tasten als Controller zu nutzen), veränderte das einfach alles. Ableton machte Spaß, war schnell und sollte ab sofort mein neuer Liveset-Sequencer werden. Ich benutze zwar immer noch Logic als Sequenzer für meine Tracks, aber am Ende leite ich es immer für die finale Bearbeitung auf meinen Mac.
Einer meiner Lieblings-Software-Synths ist übrigens Diva von U-He mit seinem warmen Klang und der tollen Filtereinheit. Er belastet zwar stark den Hauptprozessor, aber ich nutze ihn im Entwurfsmodus, während ich die Tracks selbst kreiere und springe später erst rüber. Der ACE-Synth von U-He ist ebenfalls sehr stark. Fürs Sampling benutze ich den EXS24 – er ist schnell und einfach im Handling. Außerdem mag ich WAVES-Plugins für ihre Soundqualität, FabFilter, einige SONY-Plugins und natürlich die NI KOMPLETE-Reihe. Während Logic zu meinem Haupt-Tool beim Kreieren meiner Tracks zählt, benutze ich zusätzlich Ableton und MASCHINE, um Beats, Sounds und Loops zu erzeugen. Mittlerweile schleuse ich den kompletten Output aus Logic durch meine Mackie-Desk (obwohl ich mir schon Gedanken darüber mache und mir einen TL Audio M1-F Tubetracker anzuschaffen), leite es weiter an meinem T.C. Electronics Finalizer Express und danach zurück in meinen Mac Pro. Heutzutage lasse ich meine Produktionen immer extern mastern, was noch eine andere Perspektive zulässt. Und ehrlich gesagt, es ist die beste Lösung, um einen clubtauglichen Track sicherzustellen: kompetentes Mastering in einem professionellen Studio mit einem erstklassigen Sound.
Momentan benutze ich Adam A7x Monitore, die meiner Meinung nach klangtechnisch ganz an meine alten Favoriten Event20/20 erinnern, sie sind nicht so neutral wie die Mackies, aber gerade das mag ich an ihnen. Meine nächsten Studio-Anschaffungen werden wahrscheinlich ein Nord-Synth, ein neues Desk sowie eine Soundkarte sein.