IMS-Geschäftsbericht: So ist es um die elektronische Musikindustrie bestellt

Die führende Plattform für Wirtschaft, Kultur und Bildung im Bereich der globalen elektronischen Musik, International Music Summit (IMS), hat ihren jährlichen Geschäftsbericht veröffentlicht. Verfasst vom Datenanalysten Kevin Watson, bietet der Bericht und die damit einhergehende Studie einen Überblick über aktuelle Trends und die wirtschaftliche Leistung der Branche, die sich durch die weltweite Corona-Pandemie derzeit nie da gewesenen Veränderungen ausgesetzt sieht.

Das Positive vorweg: Obwohl das Genre der elektronischen Musik auf den fünften Platz der beliebtesten Musik-Sparten abgerutscht ist, hat sie im Jahre 2019 ein positives Ergebnis erzielt. So stiegen die Einkünfte der zehn erfolgreichsten Künstler um vier Prozent auf eine Summe von 273 Millionen Dollar. Allein die ibizenkische Wirtschaft erzielte ein Einkommen in Höhe von einer halben Milliarde Dollar. Auch im Hinblick auf die gesamte Branche konnte im Vergleich zu den Vorjahren eine Umsatzsteigerung um zwei Prozent generiert werden (7,3 Milliarden Dollar). Doch diese Daten beziehen sich vor allem auf die Zeit vor Corona…

Bedingt durch die anhaltende Krise prognostiziert man der Branche in naher Zukunft signifikante Einbuße. Dem Gesamtwert der elektronischen Musikindustrie wird ein Rückgang um 56 Prozent, von 7,3 Milliarden Dollar auf 3,3 Milliarden Dollar, prophezeit. Gleichzeitig könnten Clubs und Festivals im Jahre 2020 rund 75 Prozent ihrer Einnahmen verlieren, was ebenfalls 3,3 Milliarden Dollar entspräche. Und auch die Künstler selbst müssen wohl mit herben Einschnitten rechnen: Das Gesamteinkommen könnte von 1,1 Milliarden Dollar (2019) auf 400 Millionen Dollar (2020) sinken – ein Rückgang um 61 Prozent.

Mit dem Wegfall physischer Events schlägt jedoch gleichzeitig auch die Stunde anderer Branchen. Namentlich lassen sich an dieser Stelle vor allem das Live-Streaming (127 Millionen Views im aktuellen Geschäftsjahr) und der Social-Media-Bereich nennen. Die Gründe für die steigende Relevanz dieser Bereiche sind zwar wenig erfreulich, allerdings bringen sie auch positive Aspekte mit sich: Mehr als 3,6 Millionen Dollar konnten bisher durch Charity-Streams bzw. Charity-Aktionen generiert werden.

Den gesamten IMS-Bericht könnt ihr über diesen Link herunterladen.

 

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Beitragsbild: Kevin Watson – Credits: James Chapman

Quelle: IMS