Manche Politiker sorgen im Wahlkampf für ungewöhnliche Aktionen oder üben auch schon mal andere Jobs aus. Wir denken da etwa an Donald Trump als Burgerbrater im McDonalds zurück. Jens Spahn hingegen widmete seine DJ-Tätigkeit dem guten Zweck.
„Das kann weder die rosarote Brille für die damalige Bundesregierung sein noch ein Volksgerichtshof der Corona-Leugner“. Solche Sätze äußert der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Politik während der Covid-19-Pandemie. Die rosarote Brille hatte Jens Spahn vor kurzem während seines Auftritts als DJ Herrencreme nicht an, dafür aber eine türkisfarbene Sonnenbrille mit Gläsern in Herzformen. Anlass war ein Benefizabend der Aktion nextenliebe aus Spahns Heimatstadt Ahaus, einer mittleren Stadt im Münsterland, Nordrhein-Westfalen. Dort waren 41 „Promis“ der Stadt geladen, um den Partyvolk mächtig einzuheizen. Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bespaßten die Besucher mit ihren Lieblingssongs und nahmen die Rolle als DJs ein.
Der Verein setzt sich für Jugendprojekte in der eigenen Stadt ein, um diese „für die ,Generation next‘“ noch schöner zu gestalten. Über 1300 Gäste kamen zu der sechsstündigen Veranstaltung mit „Headliner“ Spahn (Anm. der Redaktion: er war nicht explizit als Headliner aufgeführt) – 16 370 Euro Spendengelder wurden dabei gesammelt. Eine sympathische, vorbildliche Aktion, von der sich andere Politiker eine Scheibe abschneiden könnten. Wer weiß, wer als Nächstes kommt?
Immerhin sprach Jürgen Trittin (ehemals Die Grünen) bereits mit dem Musikexpress über seine Karriere als DJ Dosenpfand, der ehemalige Bundesminister für Justiz, Marco Buschmann (FDP) produziert als MBSounds und DJ Gysi geht auch gerade durch die Decke. Bei DJ Gysi handelt sich im Gegensatz zu den anderen Fällen jedoch nicht um Gregor Gysi (Die Linke) persönlich, sondern um die Kunstfigur eines Produzenten, der Reden von Gregor Gysi ein elektronisches Gewand verpasst. Sein Track „Demokratie verteidigen!“ taucht momentan etwa in vielen Social-Media-Reels auf.
Wobei – bei manchen Politikern, wollen wir vielleicht doch lieber nicht hören, wie sie sich als DJ machen oder sich ihre Musik anhört. Bei anderen wünscht man sich vielleicht, dass sie sich anstelle der Politik nur noch auf popkulturelle Musik konzentrieren. Jens Spahn feierte den Anfang seiner DJ-Karriere übrigens schon vor sieben Jahren, auf der selben Veranstaltungsreihe von nextenliebe wie zuletzt. Auch damals war die Tanzfläche laut Eigenaussage – bereits vor Mitternacht – voll.
Mein erster Einsatz als DJ – Benefiz-Party für die lokale Jugendarbeit daheim. Die Tanzfläche war vor Mitternacht voll, was will man mehr. 😉 #nextenliebe pic.twitter.com/WwJ9LdYoWm
— Jens Spahn (@jensspahn) January 20, 2018
Quellen: FAZ, nextenliebe, TAZ, RND
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