John Tejada – Year Of The Living Dead (Kompakt Records)

Kurz vor dem ersten Lockdown startete John Tejada die Arbeit an seinem neuen Album, dem mittlerweile fünften auf Kompakt Records. Und natürlich verrät es der Titel, was den in L.A. lebenden Künstler bei dieser Arbeit geprägt hat – die Pandemie und daraus folgend „nicht in der Lage zu sein, unsere Liebsten zu sehen oder zu berühren … wir sind isoliert und allein.“ Aber der Klangvirtuose hielt fest, den kurz vor dem Lockdown eingeschlagenen Kurs fortzusetzen: Tools zu benutzen, die ihm nicht vertraut waren. So entstand ein interessanter Erkundungsprozess, der sich genretechnisch nicht festlegen ließ. Ambient-Breaks („The Haunting Of Earth“) eröffnen die Schau, minimale Beats („Sheltered“) folgen und führen zu eigensinniger und dubbiger Electronica („EIdolon“), bevor es mit Melancholie im Housegalopp („Echoes Of Life“) in die zweite Albumhälfte geht. Dort warten mystisch-aufblitzende Wogen („Spectral Progressions“), dreckige Tech-Laserstrahlen („Abbot Of Burton“), funkelnd-stoische Taktschübe und schließlich bizarr-schimmernde Muster. Ein Album, das man in einem Guss hören sollte, um sich dann fortwährend über Details und Sound zu freuen. 10/10 Tech Guardiola