Justin Hahn – FFM meets Ibiza

Foto: Maximilian Päzolt

Zwischen Ibiza und der hessischen Techno-Metropole Frankfurt pendelnd kombiniert der junge Justin Hahn mit intensivem Groove die Spielarten von Techno, Deep-House bis hin zu Tech-House. Seinen Sound hat Hahn dabei schon auf Festivals und Venues wie dem World Club Dome, Freud, Karlson, Greenplay Festival auf deutschem Boden sowie auf Ibiza in legendären Institutionen wie dem Cala Bassa Beach Club, Bora Bora, JET, 7Pines oder auch im Radio bei Ibiza Global Radio präsentiert. Im Juli dieses Jahres debütierte er mit „Have Fun“ auch in Sachen Produktionen, gefolgt von „Move All Night“ im September. Nun macht er mit dem energiegeladenen Peak-Time-Track „Hiding In The Darkness“ den Hattrick komplett. Die Single erscheint am 9. Dezember.

Justin, wie bist du zur Musik gekommen und was hat dich dabei besonders beeinflusst?

Bereits in jungen Jahren habe ich mich für Musik interessiert. Damals ging es hauptsächlich um Livemusik, aber auch elektronische Musik auf CD oder über das Internet. Meine ersten DJ-Versuche lagen dann darin, zwei unterschiedliche YouTube-Songs parallel laufen zu lassen, um dabei eine Art Übergang herzustellen. Mein Interesse an Musik steigerte sich, als ich auch verschiedene Instrumente zu Schulzeiten ausprobierte. In dieser Zeit habe ich auch begonnen, an einem rein virtuellen DJ-Programm zu arbeiten, um mich mehr mit der Materie des DJings zu befassen. Im nächsten Schritt habe ich dann meinen ersten Controller geschenkt bekommen und mich daran ausprobiert. Um das DJing besser zu lernen, habe ich an verschiedenen Workshops teilgenommen. Mit 13 Jahren habe ich erstmals in einem Beachclub auf Ibiza gespielt, in Deutschland folgten dann einige kleine und große Privat-Partys. Mit der Zeit habe ich dann mein eigenes großes DJ-Setup gekauft und weiter geübt. Mit 16 Jahren habe ich dann erstmalig im Bora Bora auf Ibiza und in Frankfurt im Velvet Club gespielt. Es kamen immer mehr Bookings an verschiedenen Locations rein. Besonders beeinflusst hat mich und meinen Sound sicherlich das Bora Bora und die vielen anderen Locations auf dieser magischen Insel. Diese Einflüsse habe ich mit nach Frankfurt genommen.

Wann entstand die Idee, dein Hobby zum Beruf zu machen bzw. wann hast du gemerkt, dass das Thema professioneller wurde?

Während der Corona-Pandemie und den Lockdowns habe ich mein Hobby als DJ weiter vertieft, Live-Streams produziert und begonnen, mit einer Producer-Software zu arbeiten und zu produzieren. Nach der Pandemie kam es sehr schnell zu neuen Bookings in verschiedenen Locations in Frankfurt und auf Ibiza. Es folgte mein erstes Release im Juli dieses Jahres. Nachdem ich meine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker erfolgreich absolviert hatte, habe ich mich mit dem Gedanken des Fulltime-DJs befasst und die Entscheidung getroffen, mein Hobby und meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Nach dem Motto „Mache dein Hobby zum Beruf und du musst nie mehr arbeiten“ (lacht).

Was waren deine bisherigen Highlights in deiner noch jungen Karriere?

Mein absolutes Highlight war die Möglichkeit, in verschiedenen Jahren im legendären Bora Bora auf Ibiza zur Day-Time auflegen zu können. In Frankfurt war es sicherlich, dass ich bereits im Alter von 16 Jahren als Warm-up-DJ und später auch in der Peaktime auf einer Veranstaltung im Velvet Club Frankfurt regelmäßig auflegen durfte. Ein weiteres Highlight war die Show auf einer Stage des World Club Dome von Big City Beats in Frankfurt vor zwei Jahren.

Mit Ibiza scheinst du eine besondere Verbindung zu haben. Erzähle uns darüber und über deine Lieblingsspots auf der Insel.

Wie bereits erwähnt bin ich schon seit Jahren als Urlauber und teils als DJ auf Ibiza unterwegs. Zu meinen Lieblingsclubs auf Ibiza zählen auf jeden Fall das Hï, Ushuaia, DC10 sowie das Blue Marlin. Abgesehen von den Clubs findet man auf Ibiza wunderschöne Sandstrände und verträumte Buchten. Ebenso hat man extrem viele Möglichkeiten, Wassersport zu treiben, wie zum Beispiel Jetskifahren, Bootfahren, Paragliding vom Boot aus und vieles mehr. Unvergesslich sind auf jeden Fall die Sonnenuntergänge und die kleinen Beachbuden am Strand, wo auch einfach mit einer Gitarre für emotionale Stimmung gesorgt wird. Ich liebe die Kultur auf Ibiza und auch den lockeren und chilligen Umgang miteinander.

Wie, würdest du sagen, entwickelt sich gerade deine musikalische Identität?

Meine ursprünglich durch den Ibiza-Sound geprägte musikalische Ausrichtung von Deep House, Tech-House und Afro-House ändert sich gerade in den Bereich Melodic-Techno und Techno. In diese Richtung gehen auch meine aktuellen Produktionen. Meine zukünftige Vision ist es, in meinen Produktionen oder meinen DJ-Sets eine Kombination zwischen Afrohouse-Vibes, Melodic-Techno und Techno zu kreieren, um einen neuen Sound zu entwickeln und nach Möglichkeit als neuen Trend zu etablieren.

Mit „Move All Night“ hast du aktuell eine neue Single veröffentlicht. Wie ist dein Workflow im Studio?

Ich versuche, freie Zeiten dafür zu nutzen, neue Ideen für Produktionen zu sammeln. Bei jeder Produktion überlege ich mir zunächst die genaue Musikrichtung, den Style und welche Idee von mir dahintersteckt. Nachdem der wesentliche Hauptteil produziert ist, füge ich spezielle Elemente und Effekte ein. Danach schaue ich nach einem passenden Vocal und arbeite diesen in meine Produktionen ein. Zum Schluss erfolgt das Mastering, wo alle Elemente auf eine spezielle Lautstärke eingependelt werden.

Was steht für die kommenden Wochen und Monate bevor, an welchen Projekten arbeitest du bereits und was sind deine Ziele?

Aktuell arbeite ich an einer neuen Produktion im Bereich Tech-House, die im Januar releast werden soll. Außerdem arbeite ich an einem Konzept für meine neue Veranstaltungsreihe „Overload“, und ich plane, diese in verschiedene Clubs zu implementieren. Die Veranstaltung soll in einer 300er-Venue stattfinden, damit eine tolle Stimmung geschaffen werden kann. Ich plane, dabei immer auch DJ-Kolleg*innen einzuladen, sowie besondere Highlights, um das Publikum auf eine magische Reise und eine unvergessliche Nacht mitzunehmen. Meine langfristige Zielsetzung ist es, Raver*innen auf großen Festivals  und Open-Airs zu begeistern und beim Auflegen in europaweiten angesehenen Clubs in Ekstase zu versetzen.

Aus dem FAZEmag 130/12.2022
Text: Lisa Bonn
Foto: Maximilian Päzolt
www.instagram.com/justinhahn.music