Kavinsky – Reborn (Record Makers/Universal)

 

Frankreichs Electro- und Synthiepop-Gott Vincent Belorgey alias Kavinsky meldet sich neun Jahre nach „Outrun“ mit seinem zweiten Studioalbum namens „Reborn“ zurück. Passenderweise arbeitete Kavinsky hierfür im Motorbass-Studio des verstorbenen Philippe Zdar an seiner musikalischen Wiedergeburt und liefert uns zwölf handfeste Beweise für sein einzigartiges Talent, kollektive Erinnerungen an die Vergangenheit mit der Zukunft zu verknüpfen. Hierfür greift er zu Geigen, Arpeggios sowie jede Menge Stil und Romantik, die er in den für ihn so typischen Synthie-Pop-Landschaften audiovisuell gekonnt inszeniert. Der Franzose stellt seine 808s und Jupiters in den Mittelpunkt dieses Werks, das auch von seinen persönlichen Faibles wie japanische Animé-Musik der 1980er-Jahre oder dramatischen Streicherarrangements geprägt ist. Generell ist auf „Reborn“ eine unfassbare Dynamik zu vernehmen, die sich mal über fröhlich-erhellende und mal über bedrückend-düstere und melancholische Kompositionen erschreckt. Hängengeblieben ist in meinen Ohren insbesondere das Stück „Zenith“, das mit seinem verzerrten Lead-Sound, den Keyboard-Crescendos und dem einprägsamen Gesang von Morgan Phalen und Prudence Erinnerungen an Kavinskys großartigen „Nightcall“-Song aus dem Film „Drive“ hochkommen lässt. Toll ist auch das „Renegade“-Feature mit Cautious Clay, das uns eine messerscharfe Bassline und ein himmlisch-melodisches Arpeggio ins Gehör zaubert. Kavinsky ist back. 10/10 Länkford