Ketamin-Todesfälle steigen um 2000 % – Alarmstufe Rot beim Mischkonsum

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Ketamin-Todesfälle steigen um 2000 % – Alarmstufe Rot beim Mischkonsum

Was früher als harmloser „Trip“ durch die Welt der Dissoziation galt, wird zunehmend zur ernsten Gesundheitsgefahr. Seit 2014 ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit illegalem Ketamin-Konsum um mehr als 2000 % gestiegen. Ein neuer Forschungsbericht aus Großbritannien schlägt Alarm: Der einstige Partydrug taucht immer häufiger als Teil gefährlicher Drogencocktails auf – mit oft tödlichem Ausgang.

Allein im Jahr 2024 starben laut Prognosen fast 200 Menschen, bei denen Ketamin eine Rolle spielte. Zum Vergleich: 2014 lag diese Zahl noch bei etwa 15. In den vergangenen 25 Jahren zählten die Forscher insgesamt 696 ketaminbezogene Todesfälle. Ketamin selbst ist dabei nicht immer die alleinige Ursache, aber fast immer Teil des Problems – meist in Kombination mit Substanzen wie Benzodiazepinen, Opioiden oder Alkohol.

Besonders problematisch ist der sogenannte Polydrug-Konsum. Die Wechselwirkungen zwischen mehreren Drogen machen eine sichere Dosierung praktisch unmöglich. Während Ketamin allein nur selten tödlich wirkt, kann der Mischkonsum schnell lebensgefährlich werden. Besonders tragisch: In über 88 % der Fälle handelte es sich nicht um Suizid, sondern um ungewollte Überdosierungen oder fatale Kombinationen.

Konsumentenprofil hat sich verändert.

Wo Ketamin früher vor allem auf Raves und in Clubs konsumiert wurde, betrifft der Anstieg heute verstärkt ältere Menschen. Auch Personen aus sozial benachteiligten Gruppen und Abhängige sind betroffen. Die Substanz ist günstig, leicht erhältlich – und wird zunehmend auch außerhalb der Partyszene konsumiert.

Die Forscher fordern daher klare politische Maßnahmen: Mehr Aufklärung über Mischkonsum, Drug-Checking-Angebote, niedrigschwellige Hilfsangebote für Konsumenten und eine ehrliche Drogenpolitik, die nicht nur auf Kriminalisierung setzt, sondern den realen Gebrauchskontext berücksichtigt. Denn der Trend ist eindeutig – und ohne Intervention werden die Zahlen weiter steigen.

Ketamin ist längst kein „ungefährlicher“ Rauschstoff mehr. Die Zahlen zeigen klar, dass es höchste Zeit ist, hinzuschauen – und zu handeln.

Quelle: mixmag.net

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