Kölner Kultclub macht vorzeitig dicht

Der Club ist seit vielen Jahre eine Institution in der Domstadt, das musikalische Programm reicht von House, Disco, Brazil, Funk bis hin zu Reggae, Jazz, Soul, Indie und Hip-Hop. Das Roxy in Köln verkündet sein vorzeitiges Aus mitten in der Coronakrise.

Ende des Jahres wäre der Mietvertrag ausgelaufen und sollte nicht verlängert werden. Die Coronakrise hat die Situation verschärft und beschleunigt, denn man gehe nicht davon aus, „dass dieses Jahr wieder ein Club ’normal‘ geöffnet wird“ und so hat man sich mit dem Vermieter geeinigt, dass man das Mietverhältnis ab sofort beendet.

Was mit dem Roxy Club passieren wird? „Aber keine Sorge, vom DJ Pult über die Musik- und Lichtanlage wird alles sicher eingemottet.“ Klingt danach, als ob es an anderer Stelle irgendwann weitergehen könnte.

Das komplette Statement:

 

Die Geschichte des Roxy:
1974 eröffnete Horst Leichenich das Roxy an der Maastrichter Straße als Künstlerkneipe, in der Musiker wie Arno Steffen, Wolfgang Niedecken oder Jürgen Zeltinger verkehrten.

1983 erfolgte der Umzug in die heutige Location in die Aachener Str. 2., der Laden erlangte Kultstatus bei den kölschen Nachtschwärmern, die sich aus allen Schichten rekrutierten. Gegen Ender der Nullerjahre wurde es etwas ruhiger, bevor dann 2012 Tobias Becker den Laden übernahm und Richtung Club schwenkte. Der betrieb damals das Label Platzhirsch, auf dem auch Acts wie Gabriel Ananda. Mark Broom oder Dominik Eulberg unter seinem Alias Rocco Branco veröffentlichten. In Beckers Roxy-Zeit waren u. a. Moodymann, Boy George oder Ron Trent zu Gast.

 

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