In Schwerin, Hauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, ist kürzlich ein bundesweit einmaliger Modellversuch angelaufen, bei dem Club-Gäste ihre Substanzen auf Reinheit testen lassen können. Das sogenannte „Drug-Checking“ ist somit erstmals in deinem deutschen Club während einer Partynacht möglich.
Das Projekt war am vergangenen Wochenende in der Nacht von Freitag auf Samstag unangekündigt gestartet und machte sich zum Ziel, Konsumenten über gesundheitliche Gefahren aufzuklären. Das Checking, an dem sich dem NDR zufolge viele Club-Besucher interessiert zeigten, wurde von einem Forschungsteam der Universität Rostock begleitet, darunter auch der Suchtmediziner Gernot Rücker, der regelmäßig auf dem Fusion-Festival in Lärz als Arzt im Einsatz ist. Sein Team und er hatten bei der diesjährigen Festival-Ausgabe einen ersten Testlauf gestartet. Den rechtlichen Rahmen bietet die seit Juni geltende „Drug-Checking“-Verordnung in Mecklenburg-Vorpommern, die es so in keinem anderen Bundesland gibt.
Positiv über das Projekt äußerte sich auch der Loveparade- und Rave-The-Planet-Schöpfer Dr. Motte, der bei der „Drug-Checking-Clubnacht“ als Headliner hinter den Decks stand. Laut ihm müsste es viel mehr derartige Angebote in der deutschen Club- und Partyszene geben. Jeder wolle wissen, was man konsumiert.
Wer nach einer Testung beim Checking allerdings darauf hofft, die im Idealfall reinen Substanzen konsumieren zu können, der wird enttäuscht. Die Drogen werden nach der chemischen Analyse nicht zurückgegeben, sondern fachgerecht entsorgt.
Foto: Club Zenit – Facebook
Quelle: WDR
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