
Das „Museum Of Modern Electronic Music”, das MOMEM in Frankfurt am Main, widmet den Krautrock-Pionieren Tangerine Dream eine eigene Sonderausstellung. Neben einem umfangreichen Rahmenprogramm inklusive Vorträgen, Lesungen, Gesprächen und einer Filmvorführung ist ein Konzert der Band geplant.
Das MOMEM bewies in diesem Jahr bereits, dass es mehr kann als Sven Väth, Technoclub oder die Genres Techno, House und Trance. Anfang des Jahres startete man im Museum an der Hauptwache die „Milestones of Hip-Hop“, im Kontrast etwa zu den „MILESTONES – Favorite Club Tracks 1985-2020“.
Seit Anfang Oktober noch bis Anfang April nächsten Jahres läuft eine Ausstellung zu Italo Disco. Dann wird es Zeit für etwas Neues. Die Ausstellung „Tangerine Dream: Zeitraffer“ präsentiert die Geschichte der West-Berliner Band Tangerine Dream, die bereits in den 1960er-Jahren den Weg für elektronische Musik mit ihrem Kraut-Rock ebneten. Gegründet hat sich die Formation 1967 und damit drei Jahre vor Kraftwerk. Sie lieferten Input und Inspiration für spätere elektronische Genres wie Trance und Ambient.
Das öffentlich-rechtliche zur Eröffnung des MOMEM im Jahr 2022:
Tangerine Dream gelten nicht nur als Vorreiter, sondern auch als wohl produktivste Zugpferde ihrer Sparte. Zehn Jahre nach dem Tod des Gründungsmitglieds Edgar Froese und drei Jahre nach dem Tod des Schlagzeugers Klaus Schulze, der allerdings nur von 1969 bis 1970 Bandmitglied war, erzählt die Zeitraffer-Ausstellung die Laufbahn der Band, die mehr als 160 Releases bis heute hatte. 1973 wurden Tangerine Dream von Richard Branson unter Vertrag bei dessen Label Virgin Records genommen – nachdem dieser zwei Jahre zuvor den Virgin Records Shop in London eröffnet hatte und als erste Platte einen Longplayer von Tangerine Dream verkauft hat. Danach stand dem europaweiten Erfolg der deutschen Musikgruppe nichts mehr im Weg. 1974 erschien das erste rein elektronische Album der Band, „Phaedra“ – ein Meilenstein. Ebenfalls ein Meilenstein: der Auftritt von Tangerine Dream im Palast der Republik – als erste westdeutsche Band. Inzwischen hat die Formation eine mehr als 55-jährige Bandgeschichte und zahlreiche Mitgliederwechsel auf dem Buckel – und denkt noch lange nicht ans Aufhören. 2023 erschien ein Soundtrack für Motion Picture („Three O’Clock High“), 2022 das letzte Künstler-Album.
Tangerine Dream beim Boiler Room x Dekmantel Festival im Jahr 2018:
Anlässlich der Ausstellung im MOMEM geben Tangerine Dream ein Konzert in der Frankfurter Alten Oper – zum 10. Todestag von Edgar Froese, am 7. April. Einen Tag vorher eröffnet die Ausstellung, bei der sich auch Band- und Familienmitglieder blicken lassen werden. Konzertbesucher erhalten mit ihren Tickets vergünstigen Eintritt. Zu den Tickets für Ausstellungseröffnung geht es hier.
„Tangerine Dream: Zeitraffer“ findet ab dem 6. April 2025, 19 Uhr, im MOMEM, Frankfurt am Main, statt.
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