Nach britischer Vorlage: deutsche Musik-Locations sollen Förderung erhalten

Nach britischer Vorlage: deutsche Musik-Locations sollen Förderung erhalten. Foto: Gregor Tresher. Foto-Quelle: Facebook-Seite von Gregor Tresher. Symbolfoto

Vor ein paar Tagen berichteten wir euch über ein neues Konzept in Großbritannien, bei dem Großevents in Stadien oder Arenen kleinen Musikspielstätten pro Ticketverkauf einen Teilbetrag auszahlen. Ein solches Projekt liegt auch für Deutschland vor, wie die Bundesstiftung Livekultur jetzt mitteilte.

Die als „Rettungsanker für die bedrohte Livemusikbranche“ vorliegende Maßnahme kommt von der Bundesstiftung Livekultur und bezieht sich exklusiv auf die Initiative des britischen Kulturministers. Die Bundesstiftung verfolge die Ankündigung aus UK mit einem großen Interesse. Sie betone die Relevanz der Förderung von kleineren Veranstaltungsorten und Musikkultur. Es bestehe ein akuter Bedarf, wie eine Erhebung von LiveKomm, dem Bundesverband der Musikspielstätten, zeige.

Demnach gab über die Hälfte befragter Spielstätten an, ihren Betrieb ohne finanzielle Hilfe aufgrund steigenden Kostendrucks nicht mehr durchführen zu können. Hintergrund dafür seien dramatische Kostenexplosionen in „wesentlichen Bereichen“, wie „Energie- und Produktionskosten“. Die Bundesstiftung LiveKultur arbeite seit geraumer Zeit ebenfalls an einer Lösung zur Unterstützung der Livemusikbranche. Der „Live Music Fund Germany“ solle „innovative Fördermechanismen für die Veranstaltungsbranche enthalten, die direkt in die Förderung von Kleinstkonzerten in kleineren Venues, Erst-Tourneen für Newcomer*innen und Festivals“ fließen würden.

Der Vorstand Felix Grädler: „Der Live Music Fund Germany soll mehr als nur eine Unterstützung bieten – er ist ein Statement für die Zukunft der kulturellen Vielfalt und eine Investition in unsere lebendige Musikszene. Wir freuen uns über das internationale Vorbild aus Großbritannien und sehen es als Ansporn, unsere eigene Lösung weiter voranzutreiben“.

Die britische Initiative zur Förderung der Grassroots-Venues, also kleinerer Musikspielstätten, sieht „eine freiwillige Ticketabgabe“ von Großveranstaltern vor, bei der ein Teil der Einnahmen pro Ticket direkt an die Betreiber kleiner Locations fließen soll, um deren finanziellen Notlagen abzufedern.

Quelle: Bundesstifung Livekultur

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