Offener Brief: Clubcommission Berlin kritisiert geplantes Kreativfestival

Offener Brief: Clubcommission Berlin kritisiert geplantes Kreativfestival / Foto: Gertrud K. via Flickr

Ein neues mehrtägiges Kreativfestival für Berlin? Klingt erstmal nicht verkehrt, doch weil hinter dem Projekt eine Reihe an Großkonzernen steht, prangert die Berliner Clubcommission das Vorhaben an.

Worum geht es? Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe plant die Etablierung eines mehrtägigen Festivalprojekts, das durch die Kooperation vom Springer Verlag und der Penske Media Group entstehen soll. Die Clubcommission moniert, dass „[…] Akteure, die sich seit etlichen Jahren in der Berliner Kulturszene engagieren, nicht nur außen vor gelassen werden, sondern erhebliche finanzielle Schäden davontragen könnten.“

Grundsätzlich begrüße der Verein zwar „eine Förderung der Kreativwirtschaft durch eine Veranstaltung“, es sei jedoch nicht nachvollziehbar, „dass der Senat dabei auf eine Konstellation von Großkonzernen setzt […].“

Darüber hinaus macht sich die Sorge breit, dass einige etablierte Veranstaltungsformate (z.B re:publica oder das Popkultur Festival) durch den mit hohen Summen finanzierten Konkurrenten starke wirtschaftliche Einbußen hinnehmen müssten. Laut Clubcommission müsse man die bereits existierenden Veranstaltungen stärker unterstützen anstatt sie durch derartige Vorhaben unter Druck zu setzen. „Wir möchten die Akteure, die Berlin zum Anziehungspunkt für Start-Ups, Fachkräfte und große Wirtschaftsbetriebe machen und nach der Corona-Pandemie in Zeiten von Inflation und Energiekrise weiter dringend gezielte Förderung benötigen, wieder in den Fokus rücken“, heißt es abschließend.

Hier könnt ihr das gesamte Statement lesen:

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