Rico Puestel veröffentlicht Protest-Track gegen Musikdiebstahl

Nach dem Plagiatsvorfall rund um Rico Puestels Track „Aellox“ (lest HIER die Details) hat der DJ und Producer einen Protest-Track veröffentlicht, um für die allgemeine Problematik von Plagiaten in der Musikindustrie zu sensibilisieren. In einer Mail an unsere Redaktion spricht er außerdem von weiteren Diebstahlen, in die Gorje Hewek, der Elemente aus „Aellox“ verwendet hatte, verwickelt sein soll.

Die gute Nachricht zuerst: Gorje Heweks „Planet Voice“, für das sich der Künstler an „Aellox“ bedient hatte, wurde von allen Plattformen kommentarlos entfernt. Im Rahmen seiner Recherche ist Puestel dem Anschein nach allerdings auf weitere Vorfälle dieser Art gestoßen und spricht nun vom Öffnen der „Büchse der Pandora“. Dabei verweist er unter anderem auf einen Post von Sandra Dieckmann aus dem Jahr 2018, die von einem Diebstahl seitens Hewek für ein Release auf Shanti Radio Moscow spricht.

Außerdem ist er auf ein Statement von Mule (Arg) gestoßen, der Gorje Hewek ebenfalls einen Plagiatsverstoß vorwirft. Weitere Indizien für systematische Track-Diebstähle würden sich zudem im Forum von Jaded Clubbers finden lassen.

In seiner Mail an uns schreibt Puestel:

„Dieses missbräuchliche Verhalten scheint grundsätzlich systemisch zu sein und wird von einer Toxizität gespeist, die für mich eine Kommunikation auf Augenhöhe unmöglich macht – Reue und Buße anstatt Täter-Opfer-Umkehr wären hier angebracht. Da nun wiederum keine selbstverständlichen Wunder hin zu einer Läuterung zu erwarten sein dürften, habe ich mich dazu entschieden, diesen Missständen weiteren Ausdruck zu verleihen.“

Als Protest und aus Solidarität mit „allen bisherigen Opfern von Gorje Hewek“ hat Rico Puestel nun einen Protest-Track zum freien Streaming zur Verfügung gestellt, den ihr hier hören könnt:

„Da eine Fortführung dieses etablierten Missbrauchs anderer Kollegen, Künstler und Werke zu befürchten ist, hoffe ich auf eine zumindest gewisse Strahlkraft meines musikalischen Protests gegen so viel Unrecht.
Musik vermochte und vermag so vieles – eventuell kann somit eine Botschaft unterstützt werden, deren Ambition für einen gesunden Fortbestand der elektronischen Musikwelt unerlässlich sein wird“, schreibt er abschließend.

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