So ist „El Camino: A Breaking Bad Movie“ – wir haben ihn gesehen

El Camino – Was taugt das Sequel zu Breaking Bad? (Achtung: Enthält Spoiler!) 

Das von Vince Gilligan erschaffene ‚Breaking Bad‘ gehört zweifelsohne zu den ganz großen Kalibern im Serien-Business der heutigen Zeit. Die Story rund um Walter White, ein an Krebs erkrankter Chemielehrer, der ins Crystal-Meth-Geschäft einsteigt, um seine Familie finanziell abzusichern, fesselte Millionen von Zuschauern und sahnte etliche Preise ab.

Doch was wurde eigentlich aus Jesse Pinkman, ehemals „Schüler“ und Komplize von Walter, dem am Ende der Serie die Flucht in die Freiheit zu gelingen scheint? Dieser Frage geht seit dem 11. Oktober der Film „El Camino – A Breaking Bad Movie“ auf den Grund. Lohnt sich die Fortsetzung, oder wird hier nur nochmal versucht, dick abzusahnen?

Für mich als großer Breaking-Bad-Enthusiast war die Ankündigung von „El Camino“ zunächst wie ein Geschenk des Himmels. Ich freute mich wie ein kleines Kind, stellte jedoch relativ zügig Überlegungen an, was denn noch Großartiges passieren könnte. Schließlich waren fast alle wichtigen Charaktere aus Breaking Bad verstorben und der Anwalt Saul Goodman erhielt mit „Better Call Saul“ bereits sein eigenes Format. Na gut, Vince Gilligan würde sich schon was einfallen lassen.

„El Camino“ heißt übrigens nicht nur das Auto von Jesse, in dem er die Flucht ansetzt, sondern auch, aus dem Spanischen übersetzt, „der Weg“. Genauer gesagt: Jesses Weg in ein neues Leben. Unterstützung erhält er hierbei von seinen allseits bekannten Kumpels Badger und Skinny Pete, die die Weisheit wohl immer noch nicht mit Löffeln gefuttert haben, aber dennoch sympathisch und hilfsbereit sind.

Mit dem Voranschreiten der Handlung häufen sich auch die vielen Flashbacks von Jesse, in denen er sich an die demütigende Zeit in Gefangenschaft erinnert. Eine große Rolle erhält hierbei insbesondere Pinkmans damaliger ‚Aufpasser‘, Todd. Doch Todd ist bereits tot, warum wird sein Verhältnis zu Jesse nun so präzise geschildert? Anhand dieses Beispiels werden die Schwächen des Films sichtbar. Jesse fehlt ein Gegenspieler, an dem er sich für die erlittene Tortur rächen kann. Zudem scheinen Vince Gilligan schlichtweg die Ideen für den weiteren Handlungsverlauf ausgegangen zu sein, anders kann man die vielen Rückblenden nicht verstehen.

Es wäre unfair, „El Camino“ qualitativ als Flop zu betiteln. Die schauspielerische Leistung ist abermals grandios und die Fähigkeiten Gilligans als Regisseur kommen immer wieder zum Vorschein. Letztlich fehlen dem Protagonisten aber die nötigen Bezugspersonen, die ihm in „Breaking Bad“ noch zuhauf zur Verfügung standen. Durch neue Charaktere hätte die Story womöglich nochmal einen erfrischenden Anstrich erhalten.

Einen negativen Einfluss auf das Gesamtprodukt „Breaking Bad“ hat der Film nicht, es stellt sich jedoch am Ende die Frage, ob die Fortsetzung wirklich nötig gewesen wäre und neue Erkenntnisse bringt.

Eins steht aber fest: Die riesige Fanbase und das damit verbundene Interesse an „El Camino“ wird die Kassen nochmal ordentlich klingeln lassen.

 

 

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