Solomun – Nobody Is Not Loved (NINL)

Kaum zu glauben, dass 11 Jahre ins Land gezogen sind, dass einer der wohl erfolgreichsten Protagonisten im elektronischen Kosmos sein nächstes Album herausbringt. Seine Musik war schon immer der Beweis, und ist es immer noch, welche emotionale Intensität elektronische Musik besitzen kann. Von keinem anderen, als den in Bosnien geborenen und in Hamburg aufgewachsenen Solomun ist natürlich die Rede. In den Jahren, die zwischen den beiden Alben liegen hat er 24 eigene EPs und über 50 Remixe produziert, darunter für Künstler wie Depeche Mode, Leonard Cohen, Jon Hopkins, Jamiroquai, Moderat, und Lana Del Rey. Im Juni beschenkt uns der auch aus dem Pacha auf Ibiza bekannte Solomun jedoch mit keinem reinen Club-Album, das ebenso wenig eine klare einheitliche Soundschiene bedient. Er schöpft aus den facettenreichen Einflüssen der Kollaborateure, die er mit ins Boot geholt hat. Darunter Jamie Foxx, Planningtorock, Zoot Woman, ÄTNA, Anne Clark, Isolation Berlin oder Tom Smith. Zeitlose Nummern beinhaltet das Album, die Gefühle der Rebellion, Ekstase und Sehnsucht hervorrufen. Der Meister bedient sich aus einer farbreichen Klangpalette von Indie Electronica über Synthpop, Wave und Post Punk bis hin zu seinem unverkennbarem Clubsound. In „Nobody Is Not Loved“ zeigt Solomun, welches Feingefühl er nicht nur für besondere Artist besitzt, sondern was für ein musikalisch versiertes Talent doch in ihm steckt. Ein Soundkünstler, der trotz seines Erfolges nicht der musikalischen Stagnation verfallen ist und es auf unglaubliche Art und Weise beherrscht, zu konträr geglaubte Soundwelten auf einem Langspieler zu vereinen. Hochenergetische bis sinnlich-sensible Hymnen wurden dabei erschaffen und die majestätische Botschaft des Albums ist wohl allein durch den Titel eindeutig: Musik liebt eben jeden. Und viele werden dieses Meister- werk lieben. 10/10 Hanna