Sorgen bei Tomorrowland: Bekannte Ticketplattform vor dem Aus

Sorgen bei Tomorrowland: Bekannte Ticketplattform vor dem Aus

Tomorrowland, Primavera Sound, ION Festival, TimeWarp, Drumcode Ibiza, Pyramid Amnesia. Diese und noch zahlreiche weitere weltbekannte Festivals gehören zu den Vertragspartnern des Ticketplattform-Giganten Festicket. Das Problem: Der Anbieter steht kurz vor der Insolvenz und die Sorgenfalten bei den Veranstaltern werden größer.

Wie “Resident Advisor” berichtet, sei das Moratorium für Festicket vorzeitig beendet worden. Nach britischem Recht haben Unternehmen, die sich in Schwierigkeiten befinden, 20 Tage Zeit, um finanzielle Lösungen zu finden, und sind so vor Klagen von Gläubigern geschützt. Das Moratorium von Festicket begann am 17. August und sollte eigentlich am 15. September enden, endete aber stattdessen am 30. August, wie aus einer Regierungserklärung hervorgeht. Die Behörden gaben zu Protokoll, dass Moratorium nicht zu einem Rettungsplan führen würde und empfahlen der Plattform deshalb, ein Insolvenzverfahren einzuleiten.

Weil Festicket immer noch eine Vielzahl an gültigen Verträgen mit Festivalpartnern besitzt, verfügt das Unternehmen also derzeit immer noch über einen Teil der Ticketgelder von den kooperierenden Eventfirmen. Tomorrowland und Co. wollen die Situation laut eigenen Angaben “genau beobachten”, sehen von Maßnahmen aktuell aber noch ab.

Doch von der drohenden Insolvenz sind nicht nur Festivals betroffen, sondern auch anderweitige Events wie etwa die in Leeds ansässige Brauerei North Brewing Co, die über Festicket Karten für ein Bierfestival verkaufte. Das Resultat: 25.000 Pfund Verlust, der jetzt via Crowdfunding ausgeglichen werden soll. Ein Sprecher erklärte gegenüber der britischen Zeitung “The Morning Advertiser”, dass “alle Gelder für unsere zukünftigen Veranstaltungen auf den Bankkonten von [Festicket] eingefroren wurden, was bedeutet, dass sie weder Rückerstattungen vornehmen noch das Geld an uns weiterleiten können”.

Das Unternehmen Event Genius, das Festicket 2019 übernommen hatte, will bestimmte Anteile der Plattform nun an einen anderen Dienstleister, Lyte, verkaufen.

Quelle: Resident Advisor

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