Spotify-Chef über das Comeback von Techno in Deutschland

Spotify-Chef über das Comeback von Techno in Deutschland. Quelle: Facebook

Techno Is Back – Diese Auffassung vertritt zumindest der europäische Spotify-Chef Michael Krause, der jetzt in einem Podcast des OMR (Online Marketing Rockstars), einer „Plattform für die digitale Wirtschaftswelt“, über das Comeback von Techno und einer „Technoisierung“ in Deutschland gesprochen hat.

Zuletzt machte Spotify dadurch Schlagzeilen, dass Tracks unter 1 000 Streams seit dem 1. April keine Vergütung mehr erhalten und aus dem Verkehr gezogen wurden. Laut OMR verzeichnet die Streaming-Plattform Spotify mittlerweile weltweit über 600 Millionen aktive monatliche User. Im Jahr 2021, zum Amtseintritt Michael Krauses, waren es noch 365 Millionen. Eine rapide Steigerung also. Wer kommt da wohl eher in Frage, um über Musiktrends zu sprechen, als der General Manager Europe der Plattform, wie Michael Krause seine Position selbst auf seinem Business-Profil über LinkedIn angibt. Einer dieser großen Trends aktuell, zumindest für Deutschland: Das Comeback von Techno. Im OMR-Podcast spricht Michael Krause folglich neben anderen Themen genau darüber.

Die deutsche Musik wandle sich laut Krause permanent. Man könne „hier und da eine Technoisierung feststellen“. Techno-Beats fänden auch immer öfters genreübergreifend Einzug, etwa im deutschen Rap oder im Schlagerbereich. Fraglich ist zunächst, wie Krause den Begriff Techno definiert. Wir ahnen, dass er den Begriff in einen breiten Kontext benutzen könnte. Die Beschreibung der „Technoisierung“ anderer Genres wie Rap und Schlager lässt aufhorchen. Meint Krause damit eher schnelle Dance-Beats in Form von Hypertechno und co., die durch Acts wie Ski Aggu, FiNCH oder auch Tream mit Rap und Schlager verbunden werden? Ist das der Techno-Trend, von dem der Spotify-Chef spricht? Hypertechno, TikTok und schnelle Brillen? Oder lässt sich auch ein Comeback von Techno in Bezug auf anspruchsvolleren, undergroundigen Techno feststellen?

Wer in den Podcast reinhört, erfährt, dass Krause die Technoisierung anhand von unter die Musik gelegter Beats ausmacht: „Four-to-the-Floor und ordentlich Wumms“ und „immer tollere Beats“ spielten inzwischen auch genreübergreifend eine Rolle. Daran macht der Spotify-Chef das „Comeback von Techno und elektronischer Musik“ aus. Im nächsten Satz gibt Krause zur Aussage, er sei letzte Woche sogar auf einem Scooter-Konzert gewesen. Während der Moderator des Podcasts Solomun und Paul Van Dyk einwirft, erwähnt Krause Felix Jaehn und Robin Schulz. Das Comeback von Techno des Spotify-Chefs fällt also etwas anders aus, als einige von euch es wohl definieren würden. Neben „Techno“ lägen gerade auch Afrobeats (wir berichteten) und K-Pop im Trend. Generell sei „lokale Musik“ europaweit nach wie vor am spannendsten. Außerdem sprechen die beiden über Musikdokus, erwähnen die kürzlich erschienene Doku über Purple Disco Machine. Feststeht, dass Spotify eine der wichtigsten Plattformen für den aktuellen Musikkonsum und für Musikdistribution darstellt und sowohl anspruchslosere als auch anspruchsvolle elektronische Musik dort eine große Bühne finden dürfte.

Hier könnt ihr euch den Podcast von OMR mit Europa-Spotify-Chef Michael Krause reinhören. Die relevante Passage über Techno und elektronische Musik kommt von ca. 6:40 min bis 8:30 min:

Quellen: OMR-Podcast, OMR

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