St Germain – Real Blues (Warner)

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15 Jahre nach seinem letzten Album „Tourist“ meldet sich einer der wichtigsten Nu Jazz- und Deep House-Protagonisten der 90er Jahre zurück. Ludovic Navarre alias St Germain hat mit seiner Fusion von Jazz und House die zweite Hälfte der Dekade geprägt, seine Spuren sind bis heute unüberhörbar. Nun ist der Franzose wieder da und beschert und den Blues, den echten Blues, der seine Wurzeln in Afrika hat. Er lässt den klassischen Jazz links liegen und widmet sich nun der Fusion mit traditionellen afrikanische Rhythmen und dazugehörigen Instrumenten wie Kora, Balafon oder N’Goni. Klingt nach World Music-Falle, ist es aber nicht, Gekonnt umschifft Navarre die üblichen Kitsch- und Klischeeattacken, findet hier zu einer organischen Symbiose zwischen den Kontinenten, die sehr mannigfaltig ist. Eine spannungsvolle Reise, die nicht nur an der Peripherie kratzt, sondern tiefe Spuren im Ohr hinterlässt. St Germain macht das, was er am besten kann: verschmelzen – mit eigener unverwechselbarer Note. Délicieux! 9/10 Dieter Horny