Auch wenn es viele nach Berlin zieht, der DJ, Musiker und O*RS-Chef Filburt bleibt Leipzig treu. Dort hat sich Filburt nämlich vor weit über 20 Jahren mit der elektronischen Tanzmusik angefreundet, zu einer Zeit als zuständige Behörden und die Stadtverwaltung alle Mühe hatten, die wie Pilze aus dem Boden sprießenden illegalen Raves einzudämmen. Mit uns geht Filburt heute auf Städtetour ins heutige Leipzig:
Bester Club:
Schwer zu sagen, denn Leipzig hat viele gute Läden und jeder dieser Clubs hat auch seine gewissen Reiz und auch seine Daseinsberechtigung. Die Vielfalt in der Szene ist für die ganze Entwicklung wichtig und Leipzig bietet da schon recht viel Raum. Für mich steht klar schon die Distillery recht weit vorne, da sie mich schon über 20 Jahre begleitet und in den letzten Jahren zu meiner Homebase geworden ist. Aber auch andere Läden wie das Conne Island, Elipamanoke & IFZ zählen für mich wichtige als Säulen der Clublandschaft. Daneben gibt es auch noch ein paar kleinere Läden mit Tanzdiele, wie das Dr. Seltsam.
Bestes Restaurant:
Erst seit kurzem für mich entdeckt, aber auf alle Fälle sehr lobenswert ist das Renkli. Es bietet vor allem eine fulminante Auswahl an verschiedenen Weinsorten.
Bester Burger:
Wer die sächsische Variante bevorzugt, die Bulette also, der sollte auf alle Fälle mal eine Abstecher ins Schnellbuffet Süd wagen. Im feinsten Kantinen-Ambiente werden hier Großküchenklassiker zum fairen Preis gereicht.
Beste Aussicht auf Leipzig:
Da Leipzig recht flach ist, gibt es keine natürlichen Berge. Man kann also nur einen Ausblick über künstlich errichtete Berge, wie z.B. dem Fockeberg, oder über die Klassiker Uniriese (City-Hochhaus) sowie Völkerschlachtdenkmal genießen. Wer schwindelfrei ist, sollte auf jeden Fall mal den Wackelturm im Rosental erklimmen, wo man meiner Meinung nach einen wunderschönen Ausblick hat.
Typische Leipziger Angewohnheit:
Sagen wir es mal so: Der typische Leipziger ist oft etwas mürrisch und skeptisch. Aber wenn man diese Schale geknackt hat sind es dann doch immer recht warmherzige und hilfsbereite Menschen.
Ein Ort, den man unbedingt besuchen sollte:
Wenn man die Zeit hat und gutes Wetter ist, unbedingt eine Paddeltour von Connewitz durch den Auenwald an den Cospudener See starten.
Bester Ort zum Relaxen:
Da Leipzig zum Glück eine sehr grüne Stadt ist, gibt es sehr viele Parkanlagen sowie ein Menge neue Seen um die Stadt herum, und die grüne Lunge de Stadt, den Auenwald. Mit dem Fahrrad erreicht man recht schnell viele Orte an denen man gut relaxen kann. Orte wie den Clarapark, Lene Voigt Park, Friedenspark, Markkleeberger See, Cospudener See, Rosenthal oder aber den Lindenauer Hafen solltet Ihr euch mal anschauen!
Aufregendstes Abenteuer in Leipzig:
Die aufregendsten Abenteuer in Leipzig hatte ich Mitte der Neunziger, als ich Techno entdeckte. Da nach der Wende viele Betriebe schlossen und auch die Behörden noch nicht so richtig wussten, wie sie alles regeln sollten, hatten wir dadurch den perfekten Nährboden für eine Menge von Veranstaltungen in alten Fabriken, Villen usw. Es war für mich eine sehr bewegende Zeit, da alles neu war und viel über Mundpropaganda lief (es gab ja kein Facebook). Auch an die Musik zu kommen war immer eine Challenge.
Das stört mich an meiner Stadt:
Viel stört mich nicht, sonst wäre ich ja nicht mehr hier. Natürlich gibt die Stadt sich oft weltmännischer als sie dann wirklich ist. Und auch der Vergleich, dass Leipzig das neue Berlin wäre, hinkt an sehr vielen Ecken. Vor allem die letzten fünf Jahre gab es eine Einzugswelle, sodass die Stadt schnell wächst, was natürlich dazu führt, dass viel mit Immobilien und Mieten spekuliert wird.
Top 5 Tracks aus Leipzig:
Panthera Krause – Twerk It
Interviews – Opera
Ranko – God´s Son´s Squad
Crooks + Lovers – Yaiza
Me And My Drummer – Prague (Filburt RMX)
Aus dem FAZEmag 064/06.2017
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Foto Leipzig: © Stadt Leipzig