Studie zeigt: Elektronische Musik ansteckender als Windpocken

Ein Forschungsteam in London hat herausgefunden, dass Musik ähnlich ansteckend ist wie ein Virus. Elektronische Musik schnitt in dem Test als das ansteckendstes Genre ab.

Die bei „Proceedings of the Royal Society A: Mathematical and Physical Scienes“ veröffentlichte Studie zeigte, dass die Kurven nach der Veröffentlichung eines Songs den epidemischen Infektionskurven nach einem Krankheitsausbruch gleichen.

Das Forschungsteam nutzte für die Studie eine Datenbank mit fast 1,4 Milliarden einzelnen Song-Downloads des inzwischen eingestellten Musik-Streaming-Dienstes MixRadio und berechnete die grundlegende Reproduktionszahl (R0), eine epidemiologische Metrik, die verwendet wird, um die Ansteckung oder Übertragbarkeit von Infektionserregern zu beschreiben, unter der Annahme, dass eine Population keine Immunität aufweist.

Am Ende konnten so genreübergreifende Vergleiche aufgestellt werden. Dance und Metal hatten mit 2,8 bzw. 3,7 die niedrigsten mittleren R0-Werte. Popmusik war übertragbarer, aber Genres wie Rock und Hip-Hop übertrafen sie, wobei Electronica mit 3.430 den höchsten R0 hatte.

Zum Vergleich: Windpocken haben einen R0-Wert von 10-12 und Masern einen R0-Wert von 12-18. 

Dies bedeutet zwar nicht automatisch, dass mehr Electronica-Musik heruntergeladen wird; es bedeutet aber, dass es innerhalb einer Gruppe von Fans schneller verteilt wird.

Dora Rosati, Hauptautorin der Studie, erklärte: „Das Ergebnis impliziert, dass viele der sozialen Prozesse, die die Ausbreitung von Krankheiten vorantreiben, oder Analoga dieser Prozesse, auch die Verbreitung von Liedern vorantreiben. Genauer gesagt unterstützt die Aussage der Studie die Idee, dass sowohl Musik als auch Infektionskrankheiten von sozialen Verbindungen abhängig sind, um sich in der Bevölkerung auszubreiten. Wenn man bei einer Krankheit mit einer erkrankten Person in Kontakt kommt, hat man eine gewisse Chance, an dieser Krankheit zu erkranken. Bei Liedern sieht es ganz ähnlich aus. Der große Unterschied ist, dass es bei Songs nicht unbedingt Körperkontakt sein muss – es könnte sein, dass mein Freund diesen coolen neuen Song in seiner Instagram-Story verwendet hat, also werde ich ihn jetzt suchen.“

Und, wen hast du schon angesteckt?

 

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Quelle: Mixmag, The Guardian